Filmreihe Am Rand

„Am Rand. Sinti und Roma im europäischen Film“

Start der Filmreihe

© flas 100 - fotolia

Woran denken Sie, wenn das Begriffspaar „Sinti und Roma“ fällt? An idyllische Bilder von bunten Wohnwagen oder an Menschen, die um Geld betteln, drängen oder bedrohlich wirken? Faszination, Verachtung und manchmal auch Scham prägen die Blicke, die in Europa auf die Vertreter der größten transnationalen und seit Jahrhunderten diskriminierten Minderheit geworfen werden. Selbst bei denjenigen, die sich ihrer Vorurteile bewusst sind, vollzieht sich ein Wandel überkommener Ansichten nur mühsam; wo er nicht gelingt oder gar nicht erst versucht wird, nehmen Diskriminierungen zu. Die Filmreihe „Am Rand. Sinti und Roma im zeitgenössischen europäischen Film“, die am 25. September beginnt, will überkommenen Stereotypen mit der Präsentation und Diskussion aktueller Perspektiven auf die Realität von Sinti und Roma begegnen.

„Antiziganismus ist der heute am weitesten verbreitete und gesellschaftlich am wenigsten problematisierte Rassismus in Deutschland wie in Europa“, betont Studienleiterin Dr. Claudia Schäfer. Die jüngsten Erweiterungen der Europäischen Union haben dies verdeutlicht und verstärkt: Die aktuelle Debatte um „Armutszuwanderung“ werde zunehmend nicht nur von Rechtsextremen dazu benutzt, tief verwurzelte Vorurteile zu schüren und Bedrohungsszenarien zu entwerfen. Die Filmreihe wird „Gegenbilder“ präsentieren und kritisch hinterfragen. Fünf aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme aus Rumänien, Polen, Bulgarien, Deutschland und der Slowakei eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf das Leben von Sinti und Roma. „Gezeigt werden Diskriminierungen dieser Minderheit, die individuellen Wege bei der Suche nach einer sicheren Existenz und einem Platz in der Gesellschaft, mangelnde Teilhabemöglichkeiten und Verhaltensmuster in der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft“, kündigt Schäfer an.

Nach jedem Film folgt eine Diskussion, die dessen künstlerische Implikationen würdigt, Hintergründe beleuchtet und auch die politisch-kulturellen Zusammenhänge im jeweiligen Land verdeutlicht. Gesprächspartner sind dabei auch Vertreter der Minderheit. „Uns war wichtig, die Debatte nicht über, sondern mit Sinti und Roma-Repräsentanten zu führen“, unterstreicht die Studienleiterin.

Die Filmreihe beginnt am 25. September um 19.00 Uhr im Kino Arsenal am Potsdamer Platz. Gezeigt wird die in diesem Jahr entstandene rumänisch/deutsche Koproduktion „The Forest ist Like the Mountains“. Gesprächspartnerin der anschließenden Diskussion ist die Regisseurin Christiane Schmidt. Weitere Informationen finden Sie hier.

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