Soviel EKBO war noch nie

Soviel EKBO war noch nie!

Bericht vom „Werktag“ der Landeskirche

© EKBO

Über 1000 Menschen aus allen Teilen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz waren am 11. Oktober 2014 im Hangar des alten Flughafens Tempelhof zu einem Arbeitstag zur Zukunft der Kirche zusammengekommen. Die Evangelische Akademie war mit ihrem Präsidenten Paul Nolte, Studienleiterin Jacqueline Boysen und Direktor Rüdiger Sachau beteiligt. Ein Bericht des Akademiedirektors:

Es war ein guter Tag für unsere Kirche, weil Ehren- und Hauptamtliche, Junge und Alte aus allen Teilen der EKBO zusammenkamen und gemeinsam am Thema „Kirche der Zukunft“ arbeiteten. Bischof Markus Dröge riet ab von einer depressiven Perspektive auf diese Zukunft, die sich in der häufigen Verwendung des Wortes „noch“ zeigt: Noch können wir dieses oder jenes. Vielmehr gilt: Salz der Erde, sagt die Bibel, sollen die Christen sein - bunte Salzkristalle waren das Symbol des Werktags und erinnerten daran: Das Salz soll nicht im Streuer bleiben, sondern eingesetzt werden, es ist zum Verbrauch bestimmt und wird durch lange Lagerungen nur unbrauchbar.

Ein unvergesslicher Augenblick des Tages war die Lesung der Bergpredigt durch die Schauspielerin Katharina Thalbach. Mit ihrer besonderen und variantenreichen Stimme brachte sie uns den alten, vertrauten Luthertext neu ans Ohr und in das Herz.

Große Herausforderungen haben etwas Gutes, betonte Bischof Dröge in seinem Vortrag „Begabt leben“. An diesem „Werktag“ wurde deutlich, dass diese Herausforderung verbindet und nicht trennt. Spürbar wurde auch in der Themenarbeit am Nachmittag, wie sehr dieser Tag auf dem gemeinsamen Weg als über drei Bundesländer verteilte Kirche in Stadt und Land gebraucht wurde. In vielen Pausengesprächen wurde vermittelt, dass ein solcher, am Prozess orientierter Weg gut für die Kirche der Zukunft ist. Auf diesem Weg wird sich die EKBO in den kommenden Jahren weiter entwickeln.

Diese Entwicklung, so war immer wieder wahrnehmbar, geht einher mit dem Wandel der Perspektive von einer Vereinsmitgliedschaft in der Kirche zu einer Orientierung in den Raum hin. Nicht: „Wer ist Mitglied?“ sei die grundlegende Fragestellung, sondern die an der Bibel orientiere Frage: „Wer ist mein Nächster?“ Dieser Ansatz führt uns in die soziale und räumliche Nachbarschaft der jeweiligen Kirchen(-gemeinden): Wer dort lebt, ist uns willkommen, wer dort gestaltet, ist unser Partner, wer dort Hilfe braucht, dem wenden wir uns zu.

Und noch etwas: Engagement in der Kirche muss nicht moralisch begründet werden, sondern es muss plausibel sein. Menschen wollen überzeugt sein, dass sie sich an der richtigen Stelle wirksam einsetzen. Das gelingt am besten, wenn spirituelle Orientierungen und praktisches Handeln in einem Einsatz zusammenfließen. Das Beispiel, das in diesem Zusammenhang mehrfach zu hören war, ist der Einsatz für Flüchtlinge in Gemeinden: Wir beten gemeinsam und sorgen ganz praktisch für andere in Not.

Im Vorfeld des „Werktags“ hatte es Kritik und Widerstand gegen eine solche Veranstaltung gegeben. An diesem Tag aber wurden solche Zweifel restlos ausgeräumt .Soviel EKBO war noch nie! Das Gefühl zusammen zu gehören, sich gegenseitig wahrzunehmen und in großer Vielfalt und Verschiedenheit an einem Tisch zu sitzen war bestimmend und könnte sich weiter fortsetzen.

Dr. Rüdiger Sachau

Mehr Informationen unter http://www.werktag-ekbo.de

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