Filmreihe: Sinti und Roma im zeitgenössischen Film

„Seht, wie wir leben“

Sinti und Roma im zeitgenössischen Film - Filmreihe

© W-film - Köln

Jahrzehnte nach dem Völkermord der Nationalsozialisten an den Roma und Sinti nimmt die gesellschaftliche Diskriminierung dieser Minderheit kein Ende. Wie die Nachkommen der damals Drangsalierten heute auf das Leben schauen, ist Thema der Filmreihe „Dikhen hach Dschiwa – Seht, wie wir leben“. „Vier zeitgenössische europäische Dokumentarfilme und eine Lesung zeigen, welche Bilder, welche Themen sich diesen Nachkommen aufdrängen, welche widerstehenden und gleichzeitig ‚normalen’ Lebensformen die Distanz zu dem traumatischen Geschehen, aber auch Lebensmut, Engagement und Unabhängigkeit schaffen“, sagt Studienleiter Dr. Christian Staffa.

Die Filmreihe in Kooperation mit dem Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher Berlin-Brandenburg e.V. und dem Kino Arsenal begann am 20. Oktober mit der deutschen Produktion „And – Ek Ghes…“, in der die Übersiedlung der Familie Velcu von Rumänien nach Deutschland dokumentiert wird. „Die Entstehungsgeschichte dieser ‚Velcu-Saga’ wird immer wieder unter den Mitwirkenden diskutiert – und macht den Film mal melancholisch, dann wieder witzig und charmant zu einem klugen Meta-Film über das ethnografische Filmemachen, über Medienbilder und Stereotype von Roma-Familien heute“, so Studienleiterin Dr. Claudia Schäfer. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Regisseur Philip Scheffner und dem Hauptdarsteller Colorado Velcu.

Der am 27. Oktober präsentierte, zweite Film der Reihe trägt den Titel „BRASS ON FIRE - IAG BARI (DOKU)“. Diese Dokumentation aus dem Jahr 2002 zeigt die furiose Romakapelle „FANFARE CIOCARLIA“, die zur Kultband der Weltmusikszene avancierte. Der Film erzählt von ihrem Aufbruch in die Welt, den erstaunlichen Begegnungen unterwegs und führt zu den Ursprüngen einer vitalen Musikkultur der ländlichen Roma am östlichen Rand Europas.

Am 10. November wurde die Präsentation filmischer Lebensbilder von Anita Awosusi mit einer Lesung der Autorin aus ihrem Buch „Vater Unser – eine Sinti Familie erzählt“ verbunden. Anita Awosusi engagiert sich seit 30 Jahren in der Bürgerrechtsarbeit der deutschen Sinti und Roma. „Sie schafft es beständig die Würdigung der Vergangenheit und die gedankliche Entwicklung einer neuen vielleicht gänzlich anderen Zukunft miteinander in Einklang zu bringen“, sagt Isidora Randjelovic von IniRromnija.

„DESERT INSPIRATION“ am 17. November ist der letzte Film der Reihe. Er dokumentiert ein ungewöhnliches Musikfest in einer kleinen Oasenstadt im Südosten Marokkos. Unter dem Motto „Trefft Euch!“ spielen an zwei Tagen Musiker aus Europa mit Vertretern der Musik der Berber zusammen. „Eingebettet in eine eindrückliche Landschaft fordert der Film mit seinen Begegnungen, Bildern und Tönen heraus, sich mit dem nomadischen Wissen und Denken auseinanderzusetzen“, so Studienleiterin Dr. Claudia Schäfer.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:

17. November - DESERT INSPIRATION

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