Keine Zeit für Beziehungen?

Tagung

Keine Zeit für Beziehungen?

Zeitpolitik für Paare, Kinder und Familien

Tagungsnr.
2005TG39
Von: 28.10.2005 13:30
Bis: 30.10.2005 11:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Inhalt

Beziehungen brauchen Zeit, damit in Partnerschaften und in Familien sowie in sozialen Netzen emotionale Bindungen, Vertrauen und wechselseitige Fürsorge entstehen können. Zunehmend setzt der soziale und ökonomische Wandel Beziehungen jedoch unter zeitlichen Druck. Die gesellschaftliche Zeitordnung einerseits und der Alltag des Beziehungs- und Familienlebens andererseits sind aus den Fugen geraten. Verschiedene Zeitlogiken und Zeitmuster stoßen und reiben aneinander, Zeitbrüche müssen überbrückt, Zeitkonflikte bewältigt und zeitliche Freiräume errungen werden, damit Familie und Beziehungen entstehen und gelebt werden können. Aktuell haben Politik, Wirtschaft und Kommunen die Bedeutung von Familien vor allem unter dem Aspekt der „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ entdeckt. Die Tagung möchte aus zeitpolitischer Sicht den Blickwinkel jedoch weiten. Zeitpolitik beschäftigt sich seit einigen Jahren in analytischer und gestaltungspraktischer Absicht mit den zeitlichen Rahmenbedingungen in der Gesellschaft und deren Formbarkeit im Dienste von Lebensqualität und Zeitwohlstand. Daher sollen die zeitlichen Voraussetzungen für das Knüpfen und Pflegen von Beziehungen, für die wechselseitige Sorge sowie die zeitliche Qualität von Vereinbarkeitsarrangements aus Sicht von Familien, Paaren und Kindern beleuchtet werden.

Die Tagung geht folgenden Fragen nach: Was wissen wir über die zeitlichen Realitäten von Familien und Paarbeziehungen? Unter welchen zeitlichen Voraussetzungen entstehen Fürsorge, Intimität und Vertrauen? Welche Zeitkonflikte belasten Familien und Partnerschaften und worin liegen die Ursachen dafür? Welche zeitlichen Interessen, Wünsche und Sehnsüchte haben Eltern, Paare und Kinder? Welche zukunftsweisenden Handlungsansätze einer Zeitpolitik für Familien, Paare und Kinder gibt es?

Wir laden Sie herzlich zu unserer Kooperationstagung nach Schwanenwerder ein, um diese Fragen zu diskutieren und zeitpolitische Ansätze weiterzuentwickeln.


Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin

Dr. Karin Jurczyk, Deutsches Jugendinstitut

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik e.V.

Prof. Dr. Heide Pfarr , Hans-Böckler-Stiftung



Eine Kooperation der Evangelischen Akademie zu Berlin mit dem Deutschen Jugendinstitut, der Hans Böckler Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik.


Programm

Freitag, 28. Oktober 2005


13.30 Uhr Anmeldung/Begrüßungskaffee


14.00 Uhr Beginn der Tagung - Begrüßung und Eröffnung


14.30 Uhr Sorgezeit und Familienzeit im sozialen Wandel.

Realitäten und Rhetorik der knappen Zeit

Dr. Karin Jurczyk, Deutsches Jugendinstitut


anschließende Diskussion

Moderation: Dr. Helga Zeiher, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik


16.00 Uhr Pause


16.30 Uhr Zeit in und Zeit für Beziehungen

Prof. Dr. Karl Lenz, TU Dresden


anschließende Diskussion

Moderation: Dr. Helga Zeiher, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik


18.30 Uhr Abendessen


20.30 Uhr ImproTheater: PaulaP, Berlin - Zeit für eine Gutenacht-Geschichte



Samstag, 29. Oktober 2005


09.00 Uhr Wie beeinflusst Familienpolitik die individuelle Gestaltungsfähigkeit von Zeit? Wege und Barrieren zu mehr Zeitsouveränität

Prof. Dr. Helga Krüger, Universität Bremen


anschließende Diskussion

Moderation: Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin


10.00 Uhr Zeitwünsche von Kindern und Eltern.

Ansprüche an Familien- und Arbeitszeit – Konvergenzen und Divergenzen

Svenja Pfahl, Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung


anschließende Diskussion

Moderation: Dr. Christiane Lindecke, WSI in der Hans-Böckler-Stiftung


11.00 Uhr Pause


11.30 Uhr Wie wird Zeit in Familien gestaltet?

Die Bedeutung von Ritualen und Medienkonsum

PD Dr. Andreas Lange, Deutsches Jugendinstitut


anschließende Diskussion

Moderation: Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin


13.00 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Zeitwohlstand für Familien – ein politikfähiges Konzept?

Bezugspunkte und Ansätze für einen „temporal turn“ in der Familienpolitik

Dr. des. Martina Heitkötter, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik


anschließende Diskussion

Moderation: Dr. Karin Jurczyk, Deutsches Jugendinstitut


15.30 Uhr Prof. Dr. Birgit Geissler, Universität Bielefeld

und

Dr. Jürgen P. Rinderspacher, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD

Kontroverse bezogen auf die Reichweite der Konzepte „Zeitwohlstand“ und „Zeitsouveränität“ in ihrer Relevanz für Wissenschaft und politische Gestaltungspraxis.


16.30 Uhr Pause


17.00 Uhr Zeitsensible Familienpolitik – Fragen an die Politik

Malte Ristau-Winkler, Bundesfamilienministerium,

befragt von

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik


17.45 Uhr Kurzstatements und Abschlussdiskussion

Prof. Dr. Christel Eckart, Universität Kassel

Uwe Becker, Diakonisches Werk der Ev. Kirche im Rheinland

Dr. Johanna Mierendorff, Universität Halle

Dr. Christiane Lindecke, WSI in der Hans-Böckler-Stiftung


18.30 Uhr Abendessen


20.30 Uhr Gemeinsames Fest – „good-by(e) summer time“



Sonntag, 30. Oktober 2005


08.30 Uhr Morgenandacht


09.00 Uhr Frühstück


10.00 Uhr Rückblick auf die Tagung


11.00 Uhr Ende der Tagung


Teilen

Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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