Talmud lernen

Tagung

Talmud lernen

Wer ist der König der Ehre?

Tagungsnr.
2005TG47
Von: 16.12.2005 17:00
Bis: 18.12.2005
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Inhalt

Seit 1992 findet einmal im Jahr an der Evangelischen Akademie zu Berlin eine Tagung mit Talmudstudium statt. Dieses wollen wir auch in diesem Jahr mit Chana Safrai (Jerusalem) und Michael Brocke (Duisburg) fortsetzen.


Wir werden einen Text aus dem Talmud-Traktat Synhedrin studieren, in dem es um Fragen aus der Welt des Gerichtshofes (griech. Synhedrion) geht. Recht und Gerechtigkeit Gottes und die Verpflichtung des Menschen, für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen, sind Themen, die Christentum und Judentum sowohl miteinander verbinden als auch voneinander getrennt haben. Christen polemisierten gegen das Judentum als “Gesetzesreligion", um das Christentum demgegenüber als "Gnadenreligion" hervorzuheben.


Unser Talmud Studium widmet sich in diesem Jahr einem Stück „Politischer Theorie“. Der Traktat bT Synhedrin 18a-22b beinhaltet die rabbinische Diskussion über Priester und Könige. Die Rabbinen fragen danach, inwiefern Hoherpriester und König in Israel an das Gesetz, an die Halacha, an die Tora, gebunden sind. Sind sie zuerst „Beamte“ oder zuerst Mitglieder der Gottesgemeinde?


Christliche Dogmatik formulierte bezogen auf Christus eine „Ämterlehre“. In den neutestamentlichen Schriften wurden Christus unter anderem auch die Titel „Hoherpriester“ und „König“ beigegeben. F.-W. Marquardt untersuchte die Jesus zugeschriebenen Ämter und die Brechung, die sie erfahren, wenn Jesus sie bekleidet. Unter Hinweis auf die Historizität der dogmatischen Konstitution, darauf, dass die Zeit, in der Jesus mit diesen Ämtern betraut wurde, Zeit des Exils Israels war, in der diese Ämter anderweitig nicht besetzt waren - stellt er die Frage: „Ob sich Jesus, gedeutet in so vielen Hoffnungsgestalten Israels... weiter lehren lässt, wenn sich herausstellen sollte, dass die ihm zugeschriebenen Ämter doch schon „besetzt“ und nicht mehr frei für ihn sind, - wenn sich zeigen sollte, daß das Judentum nicht bereit ist, sich mit der Gola abzufinden, - wenn es Anspruch auf eigene Entscheidung über die Besetzung der Ämter Israels erheben sollte.“


Wir laden Sie ein, auch alle, die neu mit dem Talmudstudium beginnen wollen, diese Fragen im Kontext der rabbinischen Diskussionen kennenzulernen und zu diskutieren.


Dr. Erika Godel

Evangelische Akademie zu Berlin


Dr. Dorothee von Tippelskirch

Evangelische Theologin und Psychoanalytikerin, Berlin

Programm

Freitag, den 16. Dezember 2005


17.00 Uhr Anmeldung


18.00 Uhr Abendgebet zum Schabbatbeginn


Abendessen


19.00 Uhr Begrüßung und Einführung

Dr. Erika Godel


19.15 Uhr Talmud-„bavli Sanhedrin 18a – 22b“

Prof. Dr. Chana Safrai und Prof. Dr. Michael Brocke


Samstag. den 17. Dezember 2005


8.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


10.30 Uhr Lernen im Talmud, Textarbeit am Traktat

Prof. Dr. Chana Safrai und Prof. Dr. Michael Brocke


10.30 Uhr Kaffee- und Obstpause


11.00 Uhr Fortsetzung der Textarbeit


12.30 Uhr Mittagessen Kaffeetrinken


15.00 Uhr Fortsetzung der Textarbeit


18.00 Uhr Abendgebet für Schabbatausgang


Abendessen


19.30 Uhr Zeit für Gespräche


Sonntag, den 18. Dezember 2005


8.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


9.15 Uhr Morgengebet

Dr. Dorothee von Tippelskirch


10.00 Uhr Kaffee- und Obstpause


10.30 Uhr Gespräch über den Talmud

mit Prof. Dr. Chana Safrai und Prof. Dr. Michael Brocke


12.30 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung

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Leitung

Dr. Erika Godel

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