Asyl für die RAF

Tagung

Asyl für die RAF

Die DDR-Staatssicherheit und der Terrorismus in der Bundesrepublik

Tagungsnr.
2007TG17
Von: 27.04.2007 10:30
Bis: 27.04.2007 19:00
Französische Friedrichstadtkirche

Inhalt

Der so genannte Deutsche Herbst wirft auch nach 30 Jahren noch Fragen auf. So ist wenig bekannt über die Beziehungen zwischen Mitgliedern der Roten Armeefraktion, RAF, und kommunistischen Machthabern. Anfang der 80er Jahre bot die Staatssicherheit ausstiegsbereiten, kampfesmüden Untergrundkämpfern einen sicheren Unterschlupf in der DDR. Wie beurteilten die bundesrepublikanischen Linksextremisten das DDR-System und welche Kontakte hatten sie? Gab es so etwas wie eine Geistesverwandtschaft? Welche Motive hatte die DDR-Führung, die RAF-Aussteiger vor der Strafverfolgung zu schützen? Wer wusste davon? Und wie ist das DDR-Asyl im Kontext der deutsch-deutschen Geschichte zu beurteilen?


Im Zusammenhang mit dieser Geschichte steht auch die Frage nach der Schuld: Sind Gewalttaten aus politischer Überzeugung anders als gewöhnliche kriminelle Straftaten zu beurteilen und gegen eine Staatsmacht gerichtete Verbrechen anders als solche, die mit deren Billigung ausgeübt werden? Wie können Gefahren abgewehrt und den Opfern politisch motivierter Gewalt Genugtuung verschafft werden, ohne dass der Staat des Rechts zum Staat der Rache wird?


Wir laden Sie herzlich ein, zusammen mit Experten diese Fragen zu diskutieren.


Ulrike Poppe, Studienleiterin, Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Freitag, den 27. April 2007


10.30 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung

Ulrike Poppe


10.45 Uhr Freund- und Feindbilder

Der „Deutsche Herbst“ im Windschatten des Kalten Krieges

Dr. Gerd Koenen, Historiker, Publizist, Frankfurt/Main


12.00 Uhr Streitfall RAF

Protestantismus und Linksterrorismus in Berlin

PD Dr. Jörg Herrmann, Theologe, Publizist, Hamburg


13.00 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Täterschutzprogramm für die RAF

Die Staatssicherheit und der Terrorismus

Dr. Tobias Wunschik, Politikwissenschaftler, Behörde der Bundesbeauftragten für die Stasi-

Unterlagen, Berlin


15.30 Uhr Das RAF-Aussteigerprogramm in der DDR

Auszüge aus den Dokumentarfilmen

„Stern II im Plattenbau“, Deutschland 1997, Drehbuch und Regie: Hanna Blößer

„Die vier Leben der Silke Maier-Witt“, Deutschland 1994, Regie: Wolfram Bortfeldt

Kommentar: Dr. Tobias Wunschik


16.00 Uhr Kaffeepause


16.30 Uhr Die DDR als (willkommene?) Sicherheitsverwahrung für Terroristen

Was vermutete und was wusste man in der Bundesrepublik?

Dr. Jochen Bittner, Redakteur der ZEIT, Berlin

im Gespräch mit:

Wolbert K. Smidt, Erster Direktor beim Bundesnachrichtendienst a.D., Berlin


17.15 Uhr Kleine Pause


17.30 Uhr Herausforderungen des Rechtsstaats

Über justizielle Aufarbeitung und Terrorismusprävention

Prof. Dr. Hansjörg Geiger, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz a.D., Berlin

Dr. Butz Peters, Rechtsanwalt, Publizist, Berlin

Dr. Markus Wehner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berlin

Moderation: Dr. Gerd Koenen


19.00 Uhr Ende

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Leitung

Ulrike Poppe

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