Bewegte Zeiten im Blick

Tagung

Bewegte Zeiten im Blick

Protestbewegungen als Thema der politischen Jugendbildung

Tagungsnr.
2007TG42
Von: 08.11.2007 17:00
Bis: 10.11.2007 13:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Jüngere Zeitgeschichte rückt wieder stärker in den Blickpunkt politischer Jugendbildung. In Ost wie West heißt das, auch die eigene Biographie zu thematisieren. Ambivalenzen aushalten, Distanz zum Gegenstand wahren und das Interesse Jugendlicher wecken - wie kann das gelingen?

Inhalt

Fragwürdige Ostalgie und 68er-Romantik sind das eine. Dass Themen der jüngeren Zeitgeschichte wieder stärker in den Blickpunkt der politischen Jugendbildung rücken, ist das andere. In diesem Kontext nimmt das Interesse an einer intensiveren Beschäftigung mit der geteilten, gemeinsamen Geschichte der beiden deutschen Staaten spürbar zu.

Dabei rücken Protestbewegungen auf der Themenskala immer weiter vor. Mit Jugendlichen Fragen nach Protest und Anpassung in unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen zu thematisieren, liegt nahe. Sind solche Bewegungen doch wesentlich von jungen Menschen und ihrer Suche nach eigenen Lebensformen getragen.

Aber motiviert das Jugendliche, sich mit diesem Abschnitt der deutschen Zeitgeschichte intensiver zu beschäftigen? Verstärken Fragen nach der Veränderungswirkung jugendlicher Aktivitäten und nach den gesellschaftlichen und staatlichen Reaktionen darauf die politischen Interessen und das Engagement der Jugendlichen heute?

Welche praktischen Erfahrungen machen Projekte, die Protestbewegungen als Thema der politischen Bildung mit Jugendlichen aufgreifen? Was spricht Jugendliche in Schule und außer-schulischer Jugendbildung besonders an? Welche Fragen und Erwartungen formulieren die Teilnehmenden, welche diejenigen, die sich im Bereich der historisch-politischen Bildung engagieren?

Was aus der Geschichte zu lernen sei und ob das überhaupt eine sinnvolle Frage ist, gilt für die historisch-politische Bildung insgesamt. Eine Beschäftigung mit zeitgeschichtlichen Themen stellt darüber hinaus die Lehrenden vor die Aufgabe, ihre eigene politische Biographie zu reflektieren. Ambivalenzen aushalten, Distanz zum Gegenstand wahren und die Lernprozesse offen halten – wie kann das gelingen?

Über diese Fragen und Thesen wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen und Ihnen einige interessante Projekte und Arbeitsmaterialien vorstellen. Sie sind herzlich eingeladen nach Berlin zu kommen.


Marcus Götz-Guerlin

Evangelische Akademie zu Berlin


Christian Kurzke

Evangelische Akademie Meißen


Klaus Waldmann

Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung


Programm

Donnerstag, den 08. November 2007


17.00 Uhr Anreise und Anmeldung

19.00 Uhr Abendessen


Freitag, den 09. November 2007


7.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


8.00 Uhr Anmeldung


8.30 Uhr Worte zum Tag


9.00 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung


9.30 Uhr Protestbewegungen im geteilten Deutschland

Historischer Überblick und Funktion in unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen

Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal


11.00 Uhr Kaffeepause


11.30 Uhr Aus der Geschichte lernen?

Ziele und unbeabsichtigte Nebenwirkungen einer Beschäftigung mit Protestbewegungen

Elena Demke, Bildungsreferentin beim Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Berlin

Paul Ciupke, Bildungswerk der Humanistischen Union NRW


13.00 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Kaffeepause


15.00 Uhr Protestbewegungen als Thema der politischen Bildung

Parallele Arbeitsgruppen


AG 1: Protestbewegungen in Medien und Materialien der politischen Bildung

Fabio Crivellari, Universität Konstanz


AG 2: Protest und Anpassung im Kontext von „1968“

Ein Projekt mit Schüler/-innen aus Hessen und Thüringen

Dorothea Höck / Jürgen Reifarth, Ev. Akademie Thüringen

Uwe Jakubczyk, Ev. Akademie Hofgeismar


AG 3: Von Meckerossis und Besserwessis

Julia Karnahl / Peter Stawowy, SPIESSER – die Jugend- zeitschrift, Dresden


AG 4: Geschichtskoffer: DDR-Lebensläufe aus Mecklenburg-Vorpommern

Kerstin Engelhardt, Projektleiterin, Politische Memoriale Mecklenburg-Vorpommern


16.30 Uhr Kaffeepause


17.00 Uhr Zweiter Durchgang der AGs


18.30 Uhr Abendessen


Samstag, den 10. November 2007


7.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


8.45 Uhr Worte zum Tag


9.00 Uhr Protest als „Tor“ zu Jugendlichen?

Der Lebensweltbezug als Ausgangspunkt für das Interesse an Geschichte

Jun. Prof. Dr. Michele Barrichelli, FU Berlin

Klaus Farin, Archiv der Jugendkulturen, Berlin


10.30 Uhr Kaffeepause


11.00 Uhr Historisch-politische Bildung

Konzepte zwischen Ambivalenz und Positionierung

Prof. Dr. Dirk Lange, Universität Oldenburg


13.00 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung


Am Nachmittag (ca. 15.00 bis 16.30 Uhr) besteht die Möglichkeit zum Besuch einer Gedenkstätte der DDR-Geschichte (Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen oder Gedenkstätte Berliner Mauer).





Diese Tagung findet im Rahmen des Projekts „Protest und Anpassung im geteilten Deutschland der 60er und 70er Jahre“ statt. Dieses Vorhaben wird aus Mitteln der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. gefördert. Diese Tagung ist in einigen Bundesländern als Fortbildungsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer anerkannt.

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Leitung

Marcus Götz-Guerlin

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