Dem lieben Gott aufs Maul geschaut

Tagung

Dem lieben Gott aufs Maul geschaut

Bibel in gerechten und anderen Sprachen

Tagungsnr.
16/2008
Von: 23.05.2008 17:30
Bis: 24.05.2008 20:15
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Das Wort Gottes ist unverfügbar. Deshalb kann keine Bibelübersetzung für sich beanspruchen, identisch mit dem Wort Gottes zu sein. Aber welche Sprache dient der Sache Gottes am besten?


Inhalt

Man solle, so schrieb es Martin Luther in seinem Sendbrief vom Dolmetschen, dem Volk aufs Maul schauen. Aber er hat nicht gesagt, man solle dem Volk nach dem Munde reden. Diese Unterscheidung hat seither jede Bibelübersetzung zu beachten: Wie muss man die Texte der Heiligen Schrift so übersetzen, dass heutige Hörer überhaupt verstehen können, wovon die Rede ist? Und wie kann man vermeiden, dass der Übersetzer, und folglich auch der Hörer aus ihnen nur vernimmt, was er vernehmen will? Wie kann man erreichen, dass das biblische Wort die objektive Lebenslage des Lesers erreicht, ohne dass seine subjektiv empfundene Lebenslage sich der Botschaft in den Weg stellt?

Der jüngste Versuch einer zeitgerechten Bibelübersetzung, die „Bibel in gerechter Sprache“ hat lebhafte Kontroversen ausgelöst. Das kann beides sein – sowohl ein Zeichen dafür, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hat, als auch ein Indiz dafür, dass sie ihn verfehlt hat. Was nun wirklich der Fall ist, will unsere Tagung zusammen mit Mitarbeitern und Kritikern der „Bibel in gerechter Sprache“ klären – und zwar so, dass wir mit Martin Luther dem Volk aufs Maul schauen, wenn es um das Verständnis der Texte geht; dass wir aber vor allem, um Luthers Formulierung umzukehren, dem lieben Gott aufs Maul schauen, um zu verstehen, was er uns sagen will.


Dr. Erika Godel

Prof. Dr. h. c. Robert Leicht

Dr. Rüdiger Sachau



Programm

Freitag, den 23. Mai 2008


17.30 Uhr Anmeldung


18.30 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Wenn ich dem lieben Gott aufs Maul schaue…

Prof. Dr. h .c. Robert Leicht


Ende gegen 21.00 Uhr


Samstag, den 24. Mai 2008


ab 8.00 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


8.45 Uhr Andacht


9.15 Uhr Was heißt „übersetzen“?

Fragen der Hermeneutik heute

Prof. Dr. Stefan Alkier, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main


10.30 Kaffeepause


11.00 Uhr Textgetreu und Bekenntnisgemäß?

Zum Versuch, das soziale Engagement im Neuen Testament mit dem Glauben an den auferstandenen Christus beieinander zu halten.

Prof. Dr. Jens Schröter, Universität Leipzig

Prof. Dr. Klaus Wengst, Ruhr-Universität Bochum


12.30 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Mitgemeint oder Dabeigewesen?

Zum Versuch, Frauen in neue Bibelübersetzungen „einzulesen“

Prof. Dr. Helga Kuhlmann, Universität Paderborn (angefragt)

Prof. Dr. Melanie Köhlmoos, Georg-August-Universität Göttingen


16.00 Uhr Kaffeepause


16.30 Uhr Gottes Wort in gerechten und anderen Sprachen?

Zum Versuch, die Wurzeln des Christentums im Judentum zum Ausdruck zu bringen

Prof. Dr. Frank Crüsemann, Kirchliche Hochschule Wuppertal / Bethel

Prof. Dr. Matthias Morgenstern, Institutum Judaicum der Eberhard Karls Universität Tübingen


18.00 Uhr Abendessen


19.15 Uhr „Die Menschen lügen. Alle“ und andere Psalmen.

Eine Begegnung mit dem Schriftsteller Dr. Arnold Stadler


20.00 Uhr Reisesegen


20.15 Uhr Gespräche auf der Terrasse oder am Kamin


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Leitung

Dr. Erika Godel

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