Reichtum, Vermögen und Gemeinwohl

Tagung

Reichtum, Vermögen und Gemeinwohl

Wege zu einer neuen Vermögenskultur

Tagungsnr.
16/2012
Von: 11.05.2012 10:00
Bis: 12.05.2012 14:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Reichtum und Verantwortung für das Gemeinwesen sind ein biblisches Thema, ein Thema unseres Grundgesetzes und ein Thema vieler gesellschaftlicher Diskurse. Dabei wird oft die Schädlichkeit allzu großer Vermögen und der Ungleichheit unterstellt, denen eine Dynamik zur Spaltung der Gesellschaft zugeschrieben werden. Zugleich werden aktuelle Besorgnisse adressiert:

Große Vermögen sind häufig Gewinner der Krise, so auch in der zuletzt 2008 begonnenen. Vor den Folgen einer Entschuldung der Staaten über schleichende Geldentwertung müssen sich vor allem die Bezieher von Erwerbseinkommen und Kleinsparer fürchten. Eine Geldschwemme gefährdet große (Sach)Vermögen kaum. Muss also das Tabu höherer Steuern und Abgaben gebrochen werden? In jüngster Zeit mehren sich die Initiativen Wohlhabender, den Eigenbeitrag zum Gemeinwohl nicht durch Freiwilligkeit bürgerschaftlichen und philanthropischen Engagements zu erhöhen, sondern durch eine höhere effektive Besteuerung.

Inhalt

In jüngster Zeit mehren sich die Initiativen Wohlhabender, den eigenen Beitrag zum Gemeinwohl nicht nur durch Freiwilligkeit bürgerschaftlichen und philanthropischen Engagements zu erhöhen, sondern auch durch eine höhere effektive Besteuerung durch den Staat. Reichtum und Verantwortung für das Gemeinwesen sind ein Thema unseres Grundgesetzes und Gegenstand vieler gesellschaftlicher Diskurse, nicht zuletzt ein Thema der Bibel.


Oft wird die Schädlichkeit allzu großer Vermögen und der materiellen Ungleichheit unterstellt, denen eine Dynamik zur Spaltung der Gesellschaft zugeschrieben werden. Sind Reichtum und das Vermögen, Chancen des Lebens wahrzunehmen und für sich und andere zu nutzen, identisch?


In großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen werden Chancen neu verteilt: Sind große Vermögen am Ende die Gewinner der Krise? Vor den Folgen einer Entschuldung der Staaten über Inflation fürchten sich vor allem die Bezieher von Erwerbseinkommen, weniger die Besitzer von Sachvermögen oder Unternehmensanteilen. Wie ist es um die Vorstellung einer Gerechtigkeit, die nicht zuletzt den ideengeschichtlichen Beginn des modernen Kapitalismus kennzeichnet, derzeit bestellt?


Wir laden Sie zu Gesprächen darüber auf die Wannseeinsel Schwanenwerder ein.


Dr. Michael Hartmann

Evangelische Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach

Universität Potsdam



Diese Tagung wurde von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen gemäß § 11 Berliner Bildungsurlaubsgesetzes (BiurlG) vom 24.10.1990 als Bildungsveranstaltung anerkannt.


Programm

Freitag, den 11. Mai 2012


Ab 09.00 Uhr Anreise und Anmeldung


10.00 Uhr Begrüßung, Einführung


Zur Phänomenologie des Reichtums


10.15 Uhr Verteilung und Struktur

Dr. Markus M. Grabka, DIW Berlin


11.00 Uhr Parallelgesellschaften?

Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach, Universität Potsdam


anschließend Diskussion


zwischendurch Kaffeepause


12.30 Uhr Mittagessen


Staatliche Vorsorge und private Mildtätigkeit


13.30 Uhr Höhere „Reichensteuern“?

Möglichkeiten und Grenzen einer stärkeren Besteuerung von hohen Einkommen und Vermögen in Deutschland

Dr. Stefan Bach, DIW Berlin


14.30 Uhr Kaffeepause


15.00 Uhr Wer sind die Akteure des Stiftungsbooms?

Dr. Rupert Graf Strachwitz, Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft, Berlin


anschließend Diskussion


16.30 Uhr Reichtum – Vermögen - Verantwortung

Bedingungen einer neuen Vermögenskultur

Prof. Dr. Thomas Druyen, Sigmund Freud PrivatUniversität Wien


anschließend Diskussion


18.00 Uhr Abendessen


19.00 Uhr Welche Anerkennungskultur prägt die Gesellschaft?

Dr. Knut Bergmann, Stiftung Neue Verantwortung, Berlin

Dr. Andreas Richter, LL.M., Rechtsanwalt, Partner P+P Pöllath + Partners


Ende gegen 21.00 Uhr


Samstag, den 12. Mai 2012


Elemente einer neuen Vermögenskultur


9.00 Uhr Morgenandacht in der Kapelle

Dr. Kurt Anschütz


09.30 Uhr Philanthropisches Handeln als Eigensinn

Dr. Kurt Anschütz, Stiftungsberater, Berlin


Über die Philanthropen unter den Reichen

Miriam Ströing, M.A., Arbeitsbereich Sozialwissenschaftliche Bildungsforschung, Universität Potsdam


anschließend Diskussion (Panel/Plenum)


11.00 Uhr Kaffeepause


11.30 Uhr Philanthropisches Handeln und Stiften im Vergleich Deutschland und USA

Symbol für den Rückzug des Staates als Stifter des Gemeinwohls?

Impuls von

Prof. Dr. Frank Adloff, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg


Anschließend Diskussion mit:

Dr. Knut Bergmann, Stiftung Neue Verantwortung, Berlin

Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach, Universität Potsdam


13.00 Uhr Mittagessen und Ausklang der Tagung



Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung


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Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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