Vorgeburtliches Leben

Tagung

Vorgeburtliches Leben

Ethische, medizinische und rechtliche Perspektiven auf pränatale Therapie und Diagnostik

Tagungsnr.
14/2013
Von: 27.05.2013 11:15
Bis: 28.05.2013 14:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Als großer Fortschritt in der Pränatalmedizin werden gegenwärtig vor allem Vorgeburtsuntersuchungen per Blutprobe (zum Beispiel auf Trisomie 21) angesehen, die aller Voraussicht nach auch auf andere Erkrankungen ausgeweitet werden. Auch die Möglichkeiten vorgeburtlicher Therapien nehmen - wenn auch in weitaus geringerem Maße und mit unsicheren Erfolgsaussichten - zu und nötigen wie diagnostische Einsichten zu schwerwiegenden Entscheidungen über den Abbruch oder die Fortsetzung von Schwangerschaften.


Auf der Tagung wird ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung gegeben. Es sollen Konsequenzen der Zunahme diagnostischer Erkenntnisse und intrauteriner Therapieoptionen für die Gestaltung des Gesundheitssystems erörtert werden. Ausgewählte ethische Konflikte werden diskutiert.

Inhalt

Als großer Fortschritt in der Pränatalmedizin werden gegenwärtig vor allem Vorgeburtsuntersuchungen per Blutprobe (zum Beispiel Trisomie 21) angesehen, die aller Voraussicht nach auch auf andere Erkrankungen ausgeweitet werden. Daneben entwickelt sich auch die Array-CGH zu einer zunehmend wichtigen Untersuchung, die im Unterschied zu herkömmlichen Chromosomenuntersuchungen eine Reihe neuer Erkenntnisse über den Genotyp bringen kann.


Auch die Möglichkeiten vorgeburtlicher Therapien nehmen zu - wenn auch in weitaus geringerem Maße und mit unsicheren Erfolgsaussichten - und nötigen wie diagnostische Einsichten zu schwerwiegenden Entscheidungen über den Abbruch oder die Fortsetzung von Schwangerschaften. Die Fetaltherapie ist ein vergleichsweise junger Bereich der Pränatalmedizin und umfasst ein weites Spektrum an Verfahren. Zu unterscheiden sind intrauterine Therapieoptionen, die fest etabliert sind und deren Erfolg weitgehend unumstritten ist - wie die Behandlung fetaler Anämien. Davon abzugrenzen sind Verfahren, deren Erfolg unsicher ist (zum Beispiel Shuntanlagen) bzw. Verfahren, die sich im experimentellen Status befinden (zum Beispiel bestimmte Formen der offenen Fetalchirurgie).


Auf der Tagung wird ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung gegeben. Es sollen Konsequenzen der Zunahme diagnostischer Erkenntnisse und intrauteriner Therapieoptionen für die Gestaltung des Gesundheitssystems erörtert werden. Ausgewählte ethische Konflikte werden diskutiert.

Wir laden Sie herzlich dazu ein!


Simone Ehm

Evangelische Akademie zu Berlin, Studienleiterin Ethik in den Naturwissenschaften


Prof. Dr. Florian Steger

Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin

Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg


Die Veranstaltung ist mit 12 Fortbildungspunkten von der Ärztekammer Berlin zertifiziert.


Im Rahmen der Registrierung beruflich Pflegender können für diese Veranstaltung 10 Punkte angerechnet werden.



Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Programm

Montag, den 27. Mai 2013


10.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee


11.15 Uhr Begrüßung und Einführung

Simone Ehm


I Vorgeburtliche Diagnostik und fetale Therapie: Stand der Medizin


11.30 Uhr Vorgeburtliche Diagnostik: Was ist heute und in Zukunft möglich?

Moderne Ultraschalldiagnostik

Dr. Christian Bamberg, Klinik für Geburtsmedizin, Campus Virchow-Klinikum, Charité, Berlin


Array-CGH – auf dem Weg zum gläsernen Fötus?

Prof. Dr. Stefan Mundlos, Institut für medizinische Genetik und Humangenetik, Charité, Berlin


13.00 Uhr Mittagessen


14.00 Uhr

Pränatale Bluttests und Präimplantationsdiagnostik

Prof. Dr. Elke Holinski-Feder, Medizinisch Genetisches Zentrum, München


14.45 Uhr Therapien im Mutterleib – Möglichkeiten und Grenzen

Prof. Dr. Michael Tchirikov, Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe, Universitätsklinikum Halle (Saale)


Anschließende Diskussion


16.00 Uhr Pause


II. Vorgeburtliches Leben: Ethische und rechtliche Überlegungen


16.30 Uhr Pränatale Therapien – Eine ethische Orientierung

Dr. Andrea Dörries, Zentrum für Gesundheitsethik an der Evangelischen Akademie Loccum, Hannover


17.30 Uhr Ethische Herausforderungen genetischer Pränataldiagnostik

Dr. Martin Langanke, M. A., Lehrstuhl für systematische Theologie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald


18.30 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Vorgeburtliches Leben – rechtliche Überlegungen zur Pränataldiagnostik

Prof. Dr. Jan C. Joerden, Interdisziplinäres Zentrum für Ethik, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)


Anschließende Diskussion


Ende gegen 21.00 Uhr


Dienstag, den 28. Mai 2013


09.00 Uhr Andacht

Angela Kessler-Weinrich, Krankenhausseelsorgerin, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld


III. Pränatale Diagnostik – zwischen Angebot und Nachfrage


9.30 Uhr Die Inanspruchnahme vorgeburtlicher Diagnostik – Entwicklungen, Motive und Emotionen

Ulrike Heider, Frauenheilkunde/Geburtshilfe, St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig


10.15 Uhr Pränataldiagnostik als dynamischer Markt

Erika Feyerabend, Journalistin, Bioskop e.V., Essen; Geschäftsführerin Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychologie und Gesellschaft e.V.


11.00 Uhr Pause


IV. Pränatale Diagnostik und Therapie – Herausforderungen für die Praxis und die Gestaltung des Gesundheitssystems


11.30 Uhr Interprofessionelle Kooperation bei Pränataldiagnostik – ein Modellprojekt

Marit Cremer, Evangelische Konferenz für Familien- und Lebensberatung e.V., Berlin


12.00 Uhr PID, pränatale Bluttests, Array-CGH und fetale Therapieoptionen – Anforderungen an die Gesundheitsberufe und an Beratungs- und Versorgungsstrukturen


Impuls zum Thema:

Prof. Dr. Katrin Hoffmann, Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Halle (Saale)


Diskussion mit:

Marit Cremer

Erika Feyerabend

Dr. Adam Gasiorek-Wiens, Pränataldiagnostiker, Berlin

Prof. Dr. Katrin Hoffmann


Ende gegen 13.30 Uhr mit einem Mittagsimbiss

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Leitung

Simone Ehm

Studienleiterin für Ethik in den Naturwissenschaften

Telefon (030) 203 55 - 502

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