Religiöse Identitäten in politischen Konflikten

Tagung

Religiöse Identitäten in politischen Konflikten

Theoretische Zugänge und empirische Beispiele

Tagungsnr.
47/2014
Von: 21.11.2014 13:30
Bis: 22.11.2014 14:30
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Die Ambivalenz religiöser Identitäten in politischen Konflikten ist auf vielfältige Weise beschrieben worden: Zum einen können Gläubige und deren religiöse Überzeugungen Vermittlung, Dialog und Versöhnung voranbringen. Zum anderen können religiös begründete Wahrheitsansprüche in Intoleranz münden und Identitätsmuster religiöser Prägung Aggression verstärken. Diese Zusammenhänge gewinnen nicht nur in der Internationalen Politik und in Anbetracht aktueller Krisen an Bedeutung, sondern auch in innenpolitischen Kontexten. Dabei sind Ursachen, Implikationen und Schlussfolgerungen bei der Debatte um Gewalt- und Friedenspotenziale von Religionen in der Forschung nach wie vor umstritten.

Vor diesem Hintergrund fragt die Tagung nach Stand und Perspektiven der politikwissenschaftlichen Forschung zu religiösen Identitäten in politischen Konflikten. Hierzu gab es einen call for papers, zu dem zahlreiche hervorragende und hochaktuelle Arbeiten eingereicht wurden. Die Beiträge zu dieser Tagung sind als Auswahl aus diesen hervorgegangen.

In drei Panels werden dabei folgende Aspekte verhandelt:

I. Was ist religiöse Identitätsbildung und wie findet sie statt? Welche theoretischen Zugänge im Themenfeld Religion und Identität tragen zur Klärung dieser Grundlagen bei und wie wirken sich aktuelle Debatten und neue Perspektiven der Identitätsforschung aus?

II. Unter welchen Voraussetzungen entfalten Religionen gewaltfördernde oder gewalthemmende Potenziale? Was kann dazu beitragen, dass die Vielfalt religiöser Identitäten in Freund-Feind-Schematisierungen durch gegenseitige Abgrenzungen mündet?

III. Wie können politische Instrumentalisierungen und Bedrohungswahrnehmungen wissenschaftlich untersucht? Welche Fallbeispiele geben Impulse für die Theorieentwicklung und weisen auf aktuelle Entwicklungen hin?

Wir laden Sie herzlich ein, diese Fragen zu diskutieren!


Dr. Claudia Schäfer für die Evangelische Akademie zu Berlin

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner für den Arbeitskreis „Politik und Religion“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft und den Forschungsverbund „Religion und Konflikt“

PD Dr. Oliver Hidalgo für den Arbeitskreis "Politik und Religion" der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft

Inhalt

Die Ambivalenz religiöser Identitäten in politischen Konflikten ist auf vielfältige Weise beschrieben worden: Zum einen können Gläubige und deren religiöse Überzeugungen Vermittlung, Dialog und Versöhnung voranbringen. Zum anderen können religiös begründete Wahrheitsansprüche in Intoleranz münden und Identitätsmuster religiöser Prägung Aggression verstärken. Diese Zusammenhänge gewinnen nicht nur in der Internationalen Politik und in Anbetracht aktueller Krisen an Bedeutung, sondern auch in innenpolitischen Kontexten. Dabei sind Ursachen, Implikationen und Schlussfolgerungen bei der Debatte um Gewalt- und Friedenspotenziale von Religionen in der Forschung nach wie vor umstritten.

Vor diesem Hintergrund fragt die Tagung nach Stand und Perspektiven der politikwissenschaftlichen Forschung zu religiösen Identitäten in politischen Konflikten. Hierzu gab es einen call for papers, zu dem zahlreiche hervorragende und hochaktuelle Arbeiten eingereicht wurden. Die Beiträge zu dieser Tagung sind als Auswahl aus diesen hervorgegangen.

In drei Panels werden dabei folgende Aspekte verhandelt:

I. Was ist religiöse Identitätsbildung und wie findet sie statt? Welche theoretischen Zugänge im Themenfeld Religion und Identität tragen zur Klärung dieser Grundlagen bei und wie wirken sich aktuelle Debatten und neue Perspektiven der Identitätsforschung aus?

II. Unter welchen Voraussetzungen entfalten Religionen gewaltfördernde oder gewalthemmende Potenziale? Was kann dazu beitragen, dass die Vielfalt religiöser Identitäten in Freund-Feind-Schematisierungen durch gegenseitige Abgrenzungen mündet?

III. Wie können politische Instrumentalisierungen und Bedrohungswahrnehmungen wissenschaftlich untersucht? Welche Fallbeispiele geben Impulse für die Theorieentwicklung und weisen auf aktuelle Entwicklungen hin?

Wir laden Sie herzlich ein, diese Fragen zu diskutieren!


Dr. Claudia Schäfer für die Evangelische Akademie zu Berlin

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner für den Arbeitskreis „Politik und Religion“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft und den Forschungsverbund „Religion und Konflikt“

PD Dr. Oliver Hidalgo für den Arbeitskreis "Politik und Religion" der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft

Programm

Freitag, den 21. November 2014


12.30 – 13.30 Uhr Shuttleservice vom S-Bahnhof Nikolassee zur Tagungsstätte


13.30 Uhr Ankommen bei Kaffee und Tee


14.00 Uhr Begrüßung und Einführung

Dr. Claudia Schäfer, Ev. Akademie Berlin

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Goethe-Universität Frankfurt/FEST Heidelberg


Panel I. Religiöse Identitätsbildung

Moderation: PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner


14.30 Uhr Was heißt „religiöse Identität“?

Prof. Dr. Heinrich W. Schäfer, Universität Bielefeld


15.15 Uhr Moralische Integrität als Schnittstelle zwischen individueller und kollektiver Ethik

Dr. des. Kirstin Bunge, ITHF Hamburg


16.00 Uhr Religiöse Identitäten und politische Kultur in demokratischen politischen Systemen. Konzepte und Messprobleme

Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Universität Luzern


16.45 Uhr Kaffeepause


Panel II. Die Ambivalenz des Religiösen

Moderation: PD Dr. Oliver Hidalgo, Universität Regensburg


17.15 Uhr Mehr Hydra als Janus. Politikwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religion

Dr. Jodok Troy, Universität Innsbruck


18.00 Uhr Wann ist das Distinktionspotenzial religiöser Identitäten anfällig für eine Eskalation zur Freund-Feind-Schematisierung?

Prof. Dr. Wolfgang Bergem, Universität Siegen


18.45 Uhr Abendessen


20.30 Uhr Mitgliederversammlung des Arbeitskreises und des Forschungsverbundes


Samstag, 22. November 2014


ab 07.00 Uhr Frühstück für Übernachtungsgäste


08.30 Uhr Morgenandacht in der Kapelle


09.00 Uhr Bedingungen der politischen Instrumentalisierung von Religion. Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde

Dr. Anja Hennig und Dr. Madalena Resende, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt O.


09.45 Uhr Religiöse Pluralität als Bedrohung oder kulturelle Bereicherung? – Ergebnisse des Bertelsmann Religionsmonitors 2013 zur Bedrohungswahrnehmung von Religion im Ländervergleich

Yvonne Jaeckel, Prof. Dr. Gert Pickel und Alexander Yendell, Universität Leipzig


10.30 Uhr Kaffeepause


Panel III. Religiöse Identitätsstrukturen in politischen Konflikten – Fallbeispiele

Moderation: Prof. Dr. Jörg Calließ, TU Braunschweig


11.00 Uhr Zwischen eschatologischer Erregung und Enttäuschung. Die religiöse Siedlerbewegung in Israel

Dr. Steffen Hagemann, TU Kaiserslautern


11.45 Uhr Religiöse Identität, politische Mobilisierung und externe Sponsoren. Libanesische Maroniten, Sunniten und Schiiten im Vergleich

Dr. Thomas Scheffler, Orient-Institut Beirut


12.30 Uhr Die Rolle religiöser Identitäten in religionsbezogenen Gewaltkonflikten in Jos/Nigeria

Mathias Tanner, Universität Basel


13.15 Uhr Abschlussrunde


13.30 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Tagungsende und Abreise, Shuttle zum S-Bahnhof

Teilen

Leitung

Dr. Claudia Schäfer

Studienleiterin Internationale Politik und Jugendbildung

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