Das Gerücht über die Juden

Tagung

Das Gerücht über die Juden

Antisemitismus heute

Tagungsnr.
32/2015
Von: 04.09.2015 18:00
Bis: 06.09.2015 21:30
Französische Friedrichstadtkirche und Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Gerüchte halten sich wohl umso hartnäckiger, je unwahrscheinlicher sie sind. Vielleicht nannte Theodor W. Adorno deshalb den Antisemitismus „das Gerücht über die Juden“. Weil von einem Gerücht auch bei bewiesenem Gegenteil immer etwas hängen bleibt, ist der Antisemitismus so wirkungsmächtig. Dass es kolportiert wird, „beweist“ dem Antisemitismus seine Wahrheit. Selbst wenn Papst und Kaiser erklärten, dass Juden ganz sicher kein Blut trinken und auch keine Hostien schänden würden, weil sie gar nicht an die Heiligkeit der Hostie glauben, blieb das Gerücht vom Kindermord und der Hostienschändung Bestandteil des Volksglaubens. Für die Gegenwart wäre zu fragen, welche Formen der sogenannten Israelkritik den Charakter eines solchen Gerüchtes haben.


Zum Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland soll auf dieser Tagung der schwierige Versuch unternommen werden, die gegenwärtigen Erscheinungsformen des Antisemitismus und seine Bedeutung zu verstehen. Dabei geht es um eine historische und gegenwärtig gesellschaftliche Bestandsaufnahme, aber auch um einen selbstreflexiven Zugang, der das eigene Verhältnis zu Antisemitismus zu bearbeiten sucht.


Dazu laden wir Sie herzlich ein.


Dr. Christian Staffa

Evangelische Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Andreas Zick

Direktor Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung,

Universität Bielefeld


Thomas Krüger

Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung




Gefördert durch:

Bundeszentrale für politische Bildung

Inhalt

Gerüchte halten sich wohl umso hartnäckiger, je unwahrscheinlicher sie sind. Vielleicht nannte Theodor W. Adorno deshalb den Antisemitismus „das Gerücht über die Juden“. Weil von einem Gerücht auch bei bewiesenem Gegenteil immer etwas hängen bleibt, ist der Antisemitismus so wirkungsmächtig. Dass es kolportiert wird, „beweist“ dem Antisemitismus seine Wahrheit. Selbst wenn Papst und Kaiser erklärten, dass Juden ganz sicher kein Blut trinken und auch keine Hostien schänden würden, weil sie gar nicht an die Heiligkeit der Hostie glauben, blieb das Gerücht vom Kindermord und der Hostienschändung Bestandteil des Volksglaubens. Für die Gegenwart wäre zu fragen, welche Formen der sogenannten Israelkritik den Charakter eines solchen Gerüchtes haben.


Zum Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland soll auf dieser Tagung der schwierige Versuch unternommen werden, die gegenwärtigen Erscheinungsformen des Antisemitismus und seine Bedeutung zu verstehen. Dabei geht es um eine historische und gegenwärtig gesellschaftliche Bestandsaufnahme, aber auch um einen selbstreflexiven Zugang, der das eigene Verhältnis zu Antisemitismus zu bearbeiten sucht.


Dazu laden wir Sie herzlich ein.


Dr. Christian Staffa

Evangelische Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Andreas Zick

Direktor Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung,

Universität Bielefeld


Thomas Krüger

Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung




Gefördert durch:

Bundeszentrale für politische Bildung

Programm

Freitag, den 04. September 2015


Ab 15.00 Uhr

Individuelle Anreise für angemeldete Übernachtungsgäste im Tagungshaus;

Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

15:00- 16:30 Uhr Shuttle vom S-Bhf Nikolassee zum Tagungshaus

16:30 -17.30 Uhr Shuttle vom Tagungshaus zum S-Bhf Nikolassee


Ab 18:30 Uhr Einlass zur kostenfreien Auftaktveranstaltung in der Franz. Friedrichstadtkirche

am Gendarmenmarkt, 10117 Berlin


19:00 Uhr Beginn der Veranstaltung


19:15 Uhr Begrüßung

Dr. Christian Staffa, Studienleiter Demokratische Kultur und Kirche,

Evangelische Akademie zu Berlin

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung


19:30 Uhr Antisemitismus - gestern, heute, innen, außen Ein Gespräch mit

Prof. Moshe Zimmermann, Koebner Center for German History,

Hebräische Universität, Jerusalem

Prof. Andreas Zick, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung,

Universität Bielefeld

Sabena Donath, Bildungsabteilung des Zentralrates der Juden in Deutschland,

Frankfurt a. M.

Dr. Dimitrij Belkin, Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, Berlin

Moderation: Anita Haviv Leiterin der Agentur „Israel Encounter Programs, Netanya“

und Dr. Christian Staffa


21:30 Uhr nach der Veranstaltung Bus Transfer für gebuchte Übernachtungsgäste

von Franz. Friedrichstadtkirche zum Tagungshaus nach Schwanenwerder


Ab Samstag, den 05. September 2015

Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

(Tagung; Teilnahme nur mit bestätigter Anmeldung)


Ab 08:00 Uhr Frühstück für Übernachtungsgäste


09:00 Uhr Andacht


9:30 Uhr „Old Hates die hard“ – Beobachtungen zu den Facetten

antisemitischer Vorurteile“

Prof. Dr. Beate Küpper, HS Niederrhein Mönchengladbach

Prof. Dr. Andreas Zick, Bielefeld

Moderation: Anita Haviv

Kommentar: Marguerite Esther Marcus


11:00 Uhr Pause


11:30 Ordnungen der Reinheit - Antisemitismuskritik in der Reflexion von Selbstbildern

Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, Institut für Allg. Pädagogik und Berufspädagogik,

Technische Universität Darmstadt

Moderation: Dr. Christian Staffa

Kommentar: Prof. Dr. Moshe Zimmermann


13:00 Uhr Mittagessen


14:30 Uhr Workshop: „Alter Hass rostet nicht.“ Tradierung in Familie und Gesellschaft

Parallele Arbeitsgruppen


AG:1)

Dr. Christian Staffa

Anita Haviv


AG:2)

Heike Fahrun, Trainerin Jugend- und Erwachsenenbildung, Berlin

Guy Band, Trainer Jugend- und Erwachsenenbildung, Berlin


AG3)

Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum, ZWST, Berlin (Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.)


17:30 Uhr Projektvorstellungen von Initiativen

Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS), Berlin, Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR), Amadeu Antonio Stiftung, Berlin und andere.


18:30 Uhr Abendessen


20:00 Uhr New Faces,

Gabriele Rohmann und Heroes, Berlin

Zwischen allen Stühlen

Alltagserfahrungen im Juli 2014, Anita Haviv


21.30 Uhr Ende des Veranstaltungstages



Sonntag, den 06. September 2015


Ab 8.00 Uhr Frühstück für Übernachtungsgäste


8.30 Uhr Andacht


9.00 Uhr Begegnung mit Israel – Gedanken zu Deutschland

Jana Hensel, Autorin und Journalistin

Sükran Topuz, Diakonisches Werk Stadtmitte e.V., Berlin

Jutta Weduwen, Geschäftsführerin Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Moderation: Thomas Krüger, Bundeszentrale für politische Bildung

Kommentar: Marguerite Esther Marcus



10.00 Uhr Pause


10.30 Uhr Gerücht-los? Strategien zur Bearbeitung von Antisemitismus


AG:4)

Dr. Christian Staffa

Anita Haviv


AG:5)

Heike Fahrun

Guy Band


AG:6)

Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Berlin


12.00 Uhr Präsentation der Ergebnisse und Plenumsdiskussion – Verabschiedung

Moderation: Anita Haviv, Prof. Andreas Zick, Dr. Christian Staffa


13.00 Uhr Mittagessen


14.00 Uhr Ende der Tagung

Teilen

Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

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