ABGESAGT Oranienburg-Eden

Exkursion

ABGESAGT Oranienburg-Eden

Die Hoffnung auf das Paradies mahnt Lebende

Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Tagungsnr.
28/2019
Von: 29.06.2019 08:33
Bis: 29.06.2019 19:25
Oranienburg
Oranienburg entstand aus dem Burgflecken und späterem Amt Bötzow. Mit dem Schloss 1651/52 wurde eine Musterwirtschaft auf Anordnung der Oranierin Luise Henriette errichtet, ehe der Ort zur Stadt ausgebaut wurde. Die Oranienburger Kirche St. Nikolai (1864/66 von Stüler erbaut) beherbergt inzwischen eine beachtenswerte Skulpturensammlung von Wilhelm Groß (1883-1974). Er lebte und wirkte in der Obstbaukolonie Eden - in seiner Schilfkirche - und war einer der wenigen später auch ordinierten evangelischen Laienträger. Sein Lebensumfeld war die Genossenschaft der Edener Lebensreformer von 1893. Die vielfältigen reformerischen Ansätze sind in der Obstbausiedlung zu erkennen und im kleinen Siedlungsmuseum zu erfahren. Besondere Bedeutung gerade auch für die gegenwärtigen Städtebauprobleme behielten die bodenreformerischen, genossenschaftlichen, naturbezogenen und bautechnischen Fragen sowie naturnahe Nahrungsmittelproduktionen (Reformhausbewegung). Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Inhalt

Nachholtermin: 26. Oktober 2019

Wegen der zu erwartenden hohen Temperaturen sagen wir die Exkursion mit Bedauern als Ausdruck von Fürsorge ab.

Oranienburg - Eden
Die Hoffnung auf das Paradies mahnt Lebende
Ideen, geistige Haltungen sowie Religionen prägen Städte und Siedlungen. Mit dem Glauben, eine bessere Welt zu bauen oder auch zu „pflanzen", hinterließen unsere Vorfahren uns Bot-schaften - sie haben nicht aufgegeben, etwas dafür zu tun, dass der Mensch edler „LiEBEN" könnte, wenn er für den anderen tätig wird.

Oranienburg entstand aus dem Burgflecken Bötzow, ursprünglich ein Nest der Raubritter-familie Quitzow, später Amtssitz. Mit dem 1651/52 errichteten Schloss wurde auf Anordnung der Oranierin Louise Henriette, der ersten Ehefrau des Brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, eine Musterwirtschaft (Schäferei, Brauerei, Molkerei) etabliert, noch ehe der Ort zur Stadt ausgebaut wurde. Wir werden mit Hilfe des Museologen Joachim Richter-Geißler die restlichen Spuren dieser Reform finden und stoßen dabei auf die Historie der Jüdischen Gemeinde und der auch in Brandenburg eröffneten Gewerbefreiheit.

Die Oranienburger evangelische Stadtkirche St. Nicolai wurde 1864/66 im Auftrag des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. durch den Architekten Friedrich August Stüler erbaut und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verändert wieder aufgebaut. Sie beherbergt heute eine kleine Skulpturensammlung des Bildhauers Wilhelm Groß (1883 - 1974). Groß lebte und wirkte in der Obstbaukolonie Eden. Während in der Nicolai-Kirche der nationalsozialistische Zeit-un-geist herrschte, verkündigte Groß in seinem Edener Atelier - der Strohkirche - die Theologie der Bekennenden Kirche. Er war einer der wenigen später auch ordinierten evangelischen Laienprediger. Groß verbindet Botschaft und Leben auf Erden –
in Eden und mit seinen Verkündigungs-Figuren, die uns auch heute nachdenklich machen.

Das Lebensumfeld von Wilhelm Groß war ab 1919 die Genossenschaft der Edener Lebens-reformer von 1893. Die vielfältigen reformerischen Ansätze sind in der Obstbausiedlung zu erkennen und insbesondere im kleinen Siedlungsmuseum zu erfahren. Besondere Bedeutung gerade auch für die gegenwärtigen Städtebauprobleme behalten die bodenreformerischen, genossenschaftlichen, naturbezogenen und bautechnischen Fragen sowie naturnahe Nahrungsmittelproduktionen. So sind unsere heutigen Bioläden auch Nachfolger der Edener Reformhausbewegung. Genossenschaften des Wohnens, Arbeitens und Vermarktens sind heute als alternative Formen gesellschaftlicher Organisation wieder hochaktuell. Wir werden von ihrer Geschichte und heutigen Problemen hören und sehen.

Heinz-Joachim Lohmann
Evangelische Akademie zu Berlin

Traugott Messow
Arbeitskreis Stadtpolitik

Programm

Samstag, den 29. Juni 2019

Abfahrt Berlin, RE 5 Richtung Rostock
Treffpunkt in den beiden vorderen Wagen
Reiseleitung: Traugott Messow (Mobiltelefon-Nr. 0151 / 17 62 95 88)

08.33 Uhr ab Berlin Südkreuz
08.37 Uhr ab Berlin Potsdamer Platz
08.42 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof (tief)
08.49 Uhr ab Berlin Gesundbrunnen
09.10 Uhr Ankunft Oranienburg Hbf, Treffpunkt: Bahnhofsvorplatz

10.00 Uhr Führung zur Stadtgeschichte Oranienburgs
- Getreidesilo mit Erläuterungen zur ehemaligen Musterwirtschaft
- Louise-Henriette-Steg
- Gedenkstätte jüdisches Bethaus
- Waisenhaus
Joachim Richter-Geißler, Museologe

11.15 Uhr Stadtkirche St. Nicolai
- Andacht
- Geschichte der Predigtstätten in Oranienburg und ihrer Bauwerke
- die Verkündigungs-Figuren des Bildhauers Wilhelm Groß aus Eden
Karl-Heinz Sadewasser, Pfarrer i.R.

12.00 Uhr Mittagessen im indischen Restaurant MIRA, Bötzower Platz 15

Fahrt mit dem Bus (Linie 824) Richtung S Hennigsdorf Bhf
13.25 Uhr Abfahrt Haltestelle Breite Straße (Ecke Kanalstraße)
13.29 Uhr Ankunft Haltestelle Luisenhof

Obstbau-Kolonie Eden
13.30 Uhr Rundgang (Teil 1)
- Gesellschaftsbauten einschließlich „Strohkirche"
- Siedlungszentrum, Mosterei
- Erläuterungen zur Entstehung der Siedlung
- Die Lebensreformbewegung und ihre Menschen
Rainer Gödde, Eden Gemeinnützige Obstbaugenossenschaft eG

15.45 Uhr Kaffeepause im Siedlungszentrum

16.15 Uhr Rundgang (Teil 2)
- Reform-Querdenker hatten es nie leicht
- Leben in der Siedlung, Genossenschaften, Gemeinnützigkeit
- Blick in das Museum der Reformsiedlung
- Theater und andere Bauwerke
Rainer Gödde

Fahrt mit dem Bus (Linie 824) Richtung S Oranienburg Bhf
18.04 Uhr Abfahrt Haltestelle Eden
18.15 Uhr Ankunft Endhaltestelle Oranienburg Bhf

18.44 Uhr Abfahrt Oranienburg Hbf, RE 5 Richtung Elsterwerda
19.08 Uhr an Berlin Gesundbrunnen
19.16 Uhr an Berlin Hauptbahnhof (tief)
19.25 Uhr an Berlin Südkreuz

Änderungen des Programms vorbehalten!

Prüfen Sie bitte kurz vor dem Exkursionstermin die Gültigkeit der Zugfahrzeiten und Gleisangaben.

Teilen

Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

Anmeldung
Newsletter
nach oben

Cookies und Datenschutz

Unsere Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung der Bedienung und des Angebots sowie zur Auswertung von Webseitenbesuchen. Einzelheiten über die von uns eingesetzten Cookies und die Möglichkeit diese abzulehnen, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.