"Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung"

Tagung

"Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung"

Vierzig Jahre deutsch-polnische Verständigung

Tagungsnr.
2005TG38
Von: 19.10.2005 14:00
Bis: 19.10.2005
Friedrich-Ebert-Stiftung

Inhalt

Nachdem die Regierungen Deutschlands und Polens im Dezember 1970 den Warschauer Vertrag unterzeichnet hatten, bedankte sich der damalige Bundeskanzler Willy Brandt ausdrücklich bei den Vertretern der Kirchen. In seinen Erinnerungen schrieb er, sie hätten entscheidend dazu beigetragen, „den Vertrag mit Polen psychologisch vorzubereiten“: „Das Gespräch der Kirchen und ihrer Gemeinden war dem Dialog der Politiker voraus.“


Damit spielte Brandt auf mehrere Initiativen der katholischen und evangelischen Kirchen an: auf die 1965 veröffentlichte Denkschrift der Kammer für öffentliche Verantwortung der EKD über „die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn“ ebenso wie auf den im gleichen Jahr geführten Briefwechsel der katholischen Bischöfe Polens und Deutschlands und auf das 1968 publizierte „Polen“-Memorandum des Bensberger Kreises. Diese unter dem Leitbild der „Versöhnung“ entwickelten Initiativen führten in den jeweils eigenen Ländern zunächst zu scharfen Reaktionen, bahnten aber letztlich den Weg zu einer echten deutsch-polnischen Verständigung.


Zum 40. Jahrestag der kirchlichen Versöhnungsinitiativen wollen wir an die historischen Ereignisse erinnern und gleichzeitig die Gegenwart der deutsch-polnischen Beziehungen in den Blick nehmen. Welche Fortschritte gibt es, und wie können die noch bestehenden Belastungen überwunden werden? Wie lassen sich die deutsch-polnischen Beziehungen gesellschaftlich vertiefen? Und welche Rolle können die Kirchen dabei spielen?


Zur gemeinsamen Diskussion dieser Fragen laden wir Sie herzlich ein.

Programm

15:00 Uhr Begrüßung

Anke Fuchs, Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung


15:10 Uhr Thematische Einführung

Dr. Gerburg Thunig-Nittner, Katholische Akademie in Berlin


15:20 Uhr Die kirchlichen Versöhnungsinitiativen des Jahres 1965 aus polnischer Sicht

Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej, Universität Warszawa/Warschau


15:40 Uhr Der Einfluss der kirchlichen

Versöhnungsinitiativen auf Gesellschaft und Politik in Deutschland

Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Ruhr-Universität Bochum


16:00 Uhr Kaffeepause


16:15 Uhr Podiumsdiskussion

Wegbereiter der Aussöhnung: Kirchliche Versöhnungsinitiativen und staatliche Verständigung in den 1960er und 1970er Jahren


Moderation: Dr. Hansjakob Stehle, Publizist, Wien


Teilnehmer:

Prof. Egon Bahr, Bundesminister a.D., Berlin

Dr. Erhard Eppler, Bundesminister a.D., ehem. Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Schwäbisch Hall

Bischof (em.) Dr. Josef Homeyer, Hildesheim

Bischof (em.) Ignacy Jeż, Koszalin/Köslin


18:00 Uhr Pause (mit Imbiss)


19:00 Uhr Podiumsdiskussion

Aussöhnung als gesellschaftliche Aufgabe: Wie können die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen vertieft werden?


Moderation:

Adam Krzemiński, Publizist, Warszawa/Warschau


Teilnehmer:

Bischof Dr. Wolfgang Huber,Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Berlin

Prof. Dr. Irena Lipowicz, Sonderbeauftragte Botschafterin des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten für Deutsch-Polnische Beziehungen, Warszawa/Warschau

Prof. Dr. Heinrich August Winkler, Humboldt-Universität Berlin

Annemarie Franke, Leiterin der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, Krzyżowa/Kreisau



20:30 Uhr Schlusswort

Prof. Dr. h.c. Robert Leicht, Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin


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Leitung

Ludwig Mehlhorn

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