Roma und Sinti

Tagung

Roma und Sinti

Eine transnationale Minderheit in Europa

Tagungsnr.
35/2010
Von: 22.10.2010 16:00
Bis: 23.10.2010 16:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Das in der gesamten EU geltende Diskriminierungsverbot garantiert Roma und Sinti Gleichbehandlung in allen zivilen und gesellschaftlichen Bereichen. Nach Berichten über die aktuelle Lage aus mehreren Ländern fragen wir nach den Problemen bei der Umsetzung in der Bildungs-, Wohnungs-, Sozial- und Asylpolitik.

Inhalt

In den Ländern der EU und den potentiellen Beitrittsländern des ehemaligen Jugoslawien leben ca. 10-12 Mio. Roma – die größte ethnische Minderheit Europas. Die Roma sind seit 1000 Jahren genuiner Teil der europäischen Kultur, doch ihre Geschichte ist häufig von sozialer und politischer Ausgrenzung geprägt.


Mit den politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen im Osten Europas haben sich in vielen Ländern die Konflikte zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheit verschärft. Roma sind in der Regel die ersten, die die negativen Begleiterscheinungen der ökonomischen Transformationsprozesse am eigenen Leibe spüren – Arbeitslosigkeit, mangelnde Gesundheitsfürsorge, Wohnungsnot. In vielen Regionen Südost- und Ostmitteleuropas sind slumartige Gettos entstanden. Soziale Stigmatisierung, Bildungsmangel und Armut bilden einen circulus vitiosus, der einen immer größeren Teil der Roma an die Peripherie der Gesellschaft treibt.


Spätestens mit der Öffnung der Grenzen sind dies Probleme, die ganz Europa betreffen. Zum andern aber wirft dieser Konflikt ein Licht auf die unwürdigen Lebensverhältnisse in den Herkunftsländern.


Das in der EU geltende Diskriminierungsverbot garantiert Roma und Sinti Gleichbehandlung in allen zivilen und gesellschaftlichen Bereichen. Anlässlich der Roma-Konferenz im April 2010 hat die EU-Kommission in einer Mitteilung mit dem Titel „Soziale und wirtschaftliche Integration der Roma in Europa“ eine Agenda zur Integration der Roma vorgelegt. Darüber hinaus gibt es nationale Maßnahmepläne und Förderprogramme von Nichtregierungsorganisationen, die den Roma helfen sollen, Anschluss an die moderne Lebenswelt zu finden.


Nach einer Vergegenwärtigung der Geschichte und einem Überblick über den Rechtsstatus der Roma werden wir bei unserer Tagung exemplarisch die Situation in einigen Ländern Südost- und Ostmitteleuropas in den Blick nehmen. Wir wollen nach den Gründen fragen, warum viele gute Ansätze zur Integration der Roma nicht selten scheitern, aber auch best praxis-Projekte benennen, die zur Hoffnung Anlass geben.



Dazu laden wir herzlich ein.


Ludwig Mehlhorn

Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Freitag, 22. Oktober 2010


16.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee


17.00 Uhr Willkommen auf Schwanenwerder

Ludwig Mehlhorn, Evangelische Akademie zu Berlin


17.15 Uhr Nicht gelitten, kaum geduldet

Zur Geschichte der Roma in Europa

William Totok, Publizist, Berlin


18.45 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Belgrad Backspin

Zur Situation von aus Deutschland abgeschobenen Roma in Serbien

Dokumentarfilm von Film Margarete Misselwitz (2007)

anschl.

Gespräch mit der Autorin und Adaletta Ajeti, Köln


Ende gegen 22.00 Uhr


Samstag, den 23. Oktober 2010


9.30 Uhr Zum Rechtsstatus der Roma und Sinti in der Europäischen Union

Dr. Jessica Heun, Juristin, Berlin


11.00 Uhr Kaffeepause


11.30 Uhr Situationsberichte aus einzelnen Ländern und unterschiedlichen Blickwinkeln

Jasna Causevic, Gesellschaft für bedrohte Völker, Referentin für Südosteuropa, Göttingen

William Totok, Publizist, Berlin

Thomas Handrich, Politikwissenschaftler, derzeit Berater beim Aufbau von lokaldemokratischen Netzwerken zur Inklusion von Roma bei Kosice (Slowakei), Vogelsdorf


13.00 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Gut oder gut gemeint?

Woran Förderprogramme häufig scheitern

Einführende Überlegungen: Thomas Handrich


Diskussion mit den Referenten sowie

Markus Meckel, MdB a.D.

Joachim Zeller, MdEP


Ende gegen 16.00 Uhr







Diese Tagung wird gefördert durch die

Bundeszentrale für politische Bildung


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Leitung

Ludwig Mehlhorn

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