Zwanzig Jahre Stadtsanierung Cottbus

Exkursion

Zwanzig Jahre Stadtsanierung Cottbus

Von der Modellstadt zum Stadtumbau Ost

Tagungsnr.
10/2013
Von: 20.04.2013 07:28
Bis: 20.04.2013 20:24
Cottbus

Die Universitätsstadt Cottbus, das Zentrum der Lausitz in der Nähe zu Polen, hat sich seit 1990 stark verändert. Historische Substanz wurde wieder hergestellt, einzelne historische Gebäude und Ensembles bekamen eine neue Nutzung. Plattenbauten wurden saniert und mit dem Abriss von Bauten aus der DDR-Zeit entstanden große Brachflächen. Mit kleinteiligem Wohnungsbau und großflächigen Handelszentren bekam die Stadt ein anderes Gesicht. Wir erkunden die Veränderungsprozesse der letzten zwanzig Jahre und fragen nach der Zukunft von Kirche und Kommune unter sich wandelnden demographischen Bedingungen.

Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Inhalt

Das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Niederlausitz liegt nahe der polnischen Grenze in Cottbus. Wir konzentrieren uns auf die Zeit seit 1945 mit ihren einschneidenden Veränderungen in der Stadtentwicklung, ohne die 850jährige Geschichte zu vernachlässigen. Kriegsschäden verursachten Verluste von 20% der Substanz, besonders in der Altstadt. 1952 erhielt Cottbus den Rang der Bezirkshauptstadt des Kohle- und Energiebezirks. Der Bedeutung eines politischen Zentrums sollte ein neues Stadtzentrum entsprechen, das westlich der Altstadt mit Stadthalle, Wohnhochhäusern und Glaspavillons entstand.


Die Altstadt blieb im Zuge der notwendigen Erneuerungen trotzdem nicht von Abrissen von Gebäuden und ganzen Straßenzügen verschont. Der zumindest in den Kubaturen angepasste sogenannte modifizierte Plattenbau mit besonders gestalteten Oberflächen wurde dort errichtet und besteht bis heute.


1976 durchbrach Cottbus mit über 100.000 Einwohnern die Grenze zur Großstadt und wuchs bis 1989 auf fast 130.000 Einwohner. 2008 lag die Zahl der Einwohner noch über 100.000, gegenwärtig liegt sie knapp darunter. Die Prognose bis 2030 deutet auf einen Verlust von einem Viertel der Bevölkerung hin.


Mit der Gründung des Landes Brandenburg 1990 verlor Cottbus den Status des Bezirkes und seiner Hauptstadt. Gleichzeitig begann die Stadtsanierung. 1991 erfolgte die Aufnahme in die besondere Förderung des Modellstadtprogramms, 1992 die Festlegung des Sanierungsgebietes Innenstadt. Der Bundesgartenschau 1995 ebenso wie den Impulsen und Projekten der IBA Fürst-Pückler-Land folgte ein großer Schub für die Stadtentwicklung.


2007 kam es zu Abrissen und einer teilweisen Neubebauung im westlichen Teil des Zentrums. Die weiteren Absichten und Pläne für die daraus entstandenen großen Brachflächen mitten in der Innenstadt werden während des Stadtrundgangs thematisiert.


Die Innenstadt bildet nach wie vor den räumlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt der Stadt. Sie zeichnet sich aus durch vielgestaltige historische und moderne Bausubstanz aus mehreren Jahrhunderten, durch den grünen Ring mit seinen Parks um die Altstadt und durch miteinander verbundene öffentliche Räume. Im Gegensatz zum Rückgang der Gesamteinwohnerzahl verzeichnet das Stadtzentrum einen Bevölkerungszuwachs.


Kurze Führungen in der Klosterkirche und in der Oberkirche St. Nikolai informieren uns über die Geschichte der Gotteshäuser und ihre Sanierung. Im Mittelpunkt des Gespräches mit der Superintendentin des Kirchenkreises Cottbus stehen die Zusammenarbeit von Stadt und Kirche sowie das Profil einer Innenstadtgemeinde der zweitgrößten Stadt Brandenburgs.


Dazu laden wir Sie herzlich ein!


Heinz-Joachim Lohmann

Evangelische Akademie zu Berlin


Helga Wetzel

Arbeitskreis Stadtpolitik


Programm

Samstag, den 20. April 2013


Hinreise nach Cottbus

RE 2 Richtung Wismar - Cottbus

Treffpunkt in den vorderen beiden Wagen


7.28 Uhr ab Berlin Zoologischer Garten

7.33 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof

7.40 Uhr ab Berlin Alexanderplatz

7.44 Uhr ab Berlin Ostbahnhof

8.58 Uhr an Cottbus


Straßenbahn bis Haltestelle Stadthalle


9.30 Uhr Rundgang Stadtsanierung

Katrin Löwa, Stadtverwaltung Cottbus,

Fachbereich Stadtentwicklung


Charlotte Schneider, Deutsche-Stadt und Grundstücksentwicklungs GmbH,

Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Cottbus


12.45 Uhr Mittagspause


14.30 Uhr Kirche in der Stadt

Klosterkirche und Oberkirche St. Nikolai

Führungen und Gespräch zur Gemeindearbeit und zur Zusammenarbeit mit der Kommune

Ulrike Menzel, Superintendentin des Kirchenkreises Cottbus


16.30 Uhr Fußweg zum Theater


16.45 Uhr Staatstheater Cottbus

Führung durch das sanierte Jugendstilensemble und Gespräch


Matthias Günter, Technischer Direktor

Dietmar Krausser, Brandenburgisches Amt für Denkmalpflege


18.30 Uhr Fußweg zum Bahnhof


19.04 Uhr Abfahrt Cottbus RE 2


20.24 Uhr Ankunft Berlin Hauptbahnhof


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Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

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