Burg bei Magdeburg

Exkursion

Burg bei Magdeburg

Gartenschau ist Stadtschau

Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Tagungsnr.
25/2017
Von: 17.06.2017 08:00
Bis: 17.06.2017 20:00
Burg (bei Magdeburg)

Inhalt

Die Stadt Burg wird 948 erstmals erwähnt. Zunächst entstand die auf einem Ausläufer des Flämings errichtete Oberstadt, die sich um die Liebfrauenkirche scharte. Flämische Siedler gründeten südlich des Flüsschens Ihle die Unterstadt. Sie errichteten 1186 die Nicolaikirche, eine wuchtige Feldsteinbasilika. Schon Anfang des 13. Jh. erhielten beide Städte eine gemeinsame Befestigungsmauer. Die beiden Kirchen sind mit ihren zweitürmig aufragenden Westwerken ein beeindruckendes Zeugnis der frühmittelalterlichen Macht dieser Stadt.

Im 15. Jh. war Burg nach Magdeburg und Halle die drittgrößte Stadt im Erzstift Magdeburg. Der Dreißigjährige Krieg und die Feuersbrunst von 1677 zerstörten die Stadt aber fast ganz. Nach einer verheerenden Pest erwarb 1687 der Brandenburgische Kurfürst die Stadt und ließ Pfälzer, Wallonen und Hugenotten als Glaubensflüchtlinge einwandern. 1840 war Burg mit etwa 12.000 Einwohnern eine für die damalige Zeit ansehnliche Stadt, nicht zuletzt auch wegen ihres Stadtbildes, das durch die beiden großen romanischen Kirchen und die in Fachwerk oder massiver Bauweise errichteten Bürgerhäuser geprägt war und noch heute ist.

Nicht ohne weiteres zu verstehen ist, warum Burg, obwohl Garnisonsstadt seit dem 18. Jh., trotz seiner privilegierten Lage an der Landstraße Berlin–Magdeburg (1820), trotz des Anschlusses an die wichtigste Eisenbahn-Linie Preußens (1846) und an den Elbe-Havel-Kanal (1871) erst spät an der Industrialisierung teilnahm (1883 Schuhfabrik Tack, 1920 Knäckebrot-Fabrik) und daher im Vergleich zu anderen Städten recht langsam wuchs.

Im II. Weltkrieg wurde die Stadt kaum zerstört. Obgleich Burg schon 1950 mit 30.000 Einwoh-nern sein Bevölkerungsmaximum erreichte, entstanden für die Werktätigen ausgedehnte Neubaugebiete am Stadtrand. Gegen Ende der DDR wurden sogar Teile der historischen Innenstadtbebauung durch Plattenbauten ersetzt. Nach 1990 schrumpfte die Einwohnerzahl u.a. infolge der Stilllegung der Schuhfabrik auf 24.000.

Wenn man heute durch die Innenstadt geht, fällt auf, dass zahlreiche alte Gebäude aus ver-schiedenen Epochen schön instand gesetzt wurden. Es stehen aber auch nicht wenige Wohn- und Gewerbegebäude der Altstadt unsaniert leer. Brachliegende oder in kleine Parkplätze verwandelte Lückengrundstücke weisen darauf hin, dass es, obwohl die Altstadt förmliches Sanierungsgebiet ist, nicht recht gelingen will, die historische Bebauung vollständig zu erhal-ten, indem die schrumpfende Bevölkerung mit Priorität in der Innenstadt konzentriert wird.

Die Stadt Burg wird 2018 die Gartenschau des Landes Sachsen-Anhalt (LAGA) ausrichten.

Der Bürgermeister betrachtet die LAGA ’als einmalige Gelegenheit, die Stadtentwicklung mit Riesenschritten voran zu bringen’. Unter dem Motto ’Gartenschau ist Stadtschau’ wurde das Zentrum der Stadt zum Kernbereich der LAGA bestimmt. Im Westen der Innenstadt wird der Goethepark zum Bindeglied zwischen dem Bahnhof und der innerstädtischen Fußgängerzone umgestaltet. Im Osten der Altstadt erhält der Flickschupark als Übergang zu den östlichen Stadterweiterungsgebieten eine attraktive Gestalt. Im Zentrum selbst werden an den Ufern der Ihle Brachflächen zu einer fußläufigen grünen Ader entwickelt und die Hangterrassen unter-halb des Wasserturmes als Weinberg reaktiviert.

Heinz-Joachim Lohmann

Evangelische Akademie zu Berlin

 

Hans Tödtmann

Arbeitskreis Stadtpolitik

Programm

Programm

Samstag, den 17. Juni 2017

 

07.59 Uhr Abfahrt Berlin Ostbahnhof, RE 1 nach Magdeburg

Treffpunkt in den beiden vorderen Wagen

Reiseleitung: Hans Tödtmann (0151-55290502)

08.07 Uhr ab Berlin Friedrichstrasse

08.17 Uhr ab Berlin Zoologischer Garten

08.30 Uhr ab Berlin Wannsee

(Zug hält auch: Alexanderplatz, Berlin Hbf, Charlottenburg)

 

09.33 Uhr Ankunft Burg (Magdeburg)

Treffpunkt: Bahnhofsvorplatz (Bauschild Goethepark)

09.40 Uhr Fußweg (20 min.)

 

10.00 Uhr Diakonisches Werk im Jerichower Land, Grünstr. 2

Soziale Situation der Stadt, Angebote der Einrichtung

(Tafel, Suppenküche, Kleiderkammer u.a.)

Reinbern Erben, Geschäftsführer

11.00 Uhr Fußweg (10 min.)

 

11.15 Uhr Kirche Unser Lieben Frauen (Oberkirche)

Andacht und Bericht zur LAGA-Präsenz der Ev. Kirche

Peter Gümbel, Gemeindepfarrer

12.15 Uhr Mittagessen im Restaurant ZLATIBOR

Breiter Weg 42

 

13.45 Uhr Stadtführung

Informationen zu Stadtentwicklung und Stadtsanierung

Sven Wagener, Sachgebietsleiter Stadtentwicklung-Städtebauförderung im Fachbereich 3 - Stadtentwicklung und Bauen - der Stadt Burg

Informationen zur Landesgartenschau 2018

Sonnhild Noack, Geschäftsführerin LAGA GmbH

Treffpunkt: Vor dem historischen Rathaus, Breiter Weg 27

 

16.15 Uhr Kirche St. Nicolai (Unterkirche)

Kirchenführung, Kaffee & Kuchen, Berichte über

Burg 1989, Stolperstein-Initiative, Runder Tisch gegen Rechts

Joachim Gremmes, Pfarrer i. R.

17.45 Uhr Fußweg (20 min.)

 

18.24 Uhr Abfahrt Bahnhof Burg (Magdeburg), Gleis 1, RE 1 nach Frankfurt (Oder)

19.31 Uhr an Berlin Wannsee

19.44 Uhr an Berlin Zoologischer Garten

19,54 Uhr an Berlin Friedrichstrasse

20.02 Uhr an Berlin Ostbahnhof

(Zug hält auch: Charlottenburg, Berlin Hbf, Alexanderplatz

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Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

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