Vor Gott sind alle gleich
Studienleiter Staffa über Menschenfeindlichkeit in der Kirche
„Rechtsextremismus, antidemokratisches und menschenfeindliches Gedankengut gibt es auch im Raum der Kirche“. Dieser Satz aus einem Beschluss der Synode von 2012 gilt unvermindert. Studienleiter Christian Staffa lobt die „klare Haltung“ der EKD und ihrer Landeskirchen. Im Blick auf das Geschehen in den Gemeinden „stehen wir doch in mehrerlei Hinsicht erst am Anfang“, betont er in einem Artikel der Evangelischen Zeitung für die Kirche in Norddeutschland.
Mutig nennt Staffa auch die Entscheidung der EKD, eine Mitgliederbefragung zu initiieren, die herausfinden soll, welche antisemitischen, antimuslimischen und homophoben Einstellungen in der Evangelischen Kirche vertreten sind. Aber alle wichtigen „Beschlüsse, Broschüren und Erklärungen“ finden lediglich auf Ebene der Landeskirchen statt, moniert der Studienleiter, der auch Mitglied des Sprecherrates der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus ist. In den Gemeinden dagegen würde das Engagement gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit oftmals „nicht als ‚Kerngeschäft‘“ verstanden. Dieser Einstellung sei die Kernbotschaft der Bibel entgegen zu setzen. Schon in der Schöpfungsgeschichte sei „die Gleichheit der Menschen gleichsam am Ursprung verortet“. Gemeinden, die solches realisierten, würden auch erkennen: „Wir lernen uns erst mit den und durch die anderen kennen“.
Der Artikel von Christian Staffa ist am 9. November in der 45. Ausgabe der Evangelischen Zeitung für die Kirche in Norddeutschland erschienen. Diesen Text finden Sie hier. (JPEG-Bild, 169.4 KB)
Erschienen am 08.12.2014
Aktualisiert am 08.12.2014