Neue Referentin für „Bildstörungen“
Projekt gegen Antisemitismus
„Wir sind nicht dazu verdammt, die ewig gleichen antisemitischen Muster und Bilder zu wiederholen“, sagt Katharina von Kellenbach. Die Theologin und Religionswissenschaftlerin leitet das neue Projekt „Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis“.
Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus an der Akademie nimmt weiter Fahrt auf: Seit November geht Katharina von Kellenbach dem Phänomen in den Sozialen Medien nach und untersucht es auf seine religiösen Wurzeln und Verknüpfungspunkte. Ziel von „Bildstörungen“ ist es, neue religionspädagogische Materialen zu entwickeln, die traditionelle antijüdische Stereotype durchbrechen – mithilfe der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Bibelforschung und Theologie im jüdisch-christlichen Dialog. „Wir wollen theologisch fundierte Gegenentwürfe entwickeln, die der oft unbewussten theo-Logik und den religiös grundierten antisemitischen Bildern und Motiven die Anziehungs- und Überzeugungskraft entziehen“, kündigt die Theologin an. Dabei soll Antisemitismus intersektional, also im Zusammenspiel mit rassistischen und sexistischen Deutungsmustern analysiert werden. „‘Bildstörungen‘ ist, wie das Phänomen selbst, interdisziplinär, transnational und intergenerationell angelegt.“ Das vom Bundesinnenministerium geförderte Projekt läuft bis 2023.
Erschienen am 22.11.2020
Aktualisiert am 27.11.2020