Verabschiedung von Präsident Paul Nolte

„Viel Segen für so viele Menschen“

Verabschiedung von Präsident Paul Nolte

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© David Ausserhofer

Mit einem Festakt in der Evangelischen Bildungsstätte auf der Insel Schwanenwerder ist der langjährige Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin, Professor Paul Nolte, am 27. Juni 2021 verabschiedet worden. „Viel Segen für so viele Menschen“ sei aus dem Wirken des Historikers in diesem Amt hervorgegangen, betonte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, in seiner Dankesrede. Nach fast zwölf Jahren hat Paul Nolte das Präsidentenamt am 30. Juni 2021 abgegeben.

Es sei für die Evangelische Kirche „ein Glücksfall, wenn Menschen wie Paul Nolte in unserer Kirche Verantwortung übernehmen“, unterstrich Bedford-Strohm. „Denn man hört auf seine Stimme, nicht zuerst, weil er ein Mensch der Kirche ist, sondern weil er etwas zu sagen hat. Und dass er als einer der renommiertesten Historiker Deutschland etwas zu sagen hat, das bestreitet wohl niemand.“

Auch Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz würdigte den Historiker und bedankte sich bei ihm für „seinen leidenschaftlichen Einsatz“ als Präsident der Akademie. „Paul Nolte hat die Akademie in der Öffentlichkeit als wichtige protestantische Stimme positioniert und innerhalb der Organisation die Weichen für die Zukunft gestellt. Ich danke ihm für seine feste evangelische Grundüberzeugung, seinen analytischen Geist und seine intellektuelle Neugier.“
Julia von Blumenthal, Vizepräsidentin der Akademie und Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, verwies auf die repräsentative und inhaltlich wegweisende Funktion, die Nolte als Präsident wahrgenommen hat. „Sie haben ausgestrahlt, haben sich mit Ihrer historisch fundierten Zeitdiagnose auch aktiv in die Arbeit der Akademie eingebracht“. In Zeiten großer Umbrüche habe Paul Nolte „die Akademie auf Kurs gehalten“.

Großen Dank sprach dem scheidenden Präsidenten auch Akademiedirektorin Friederike Krippner aus. Sie habe ihn immer als „sehr pointiert, als im besten Sinne streitbar wahrgenommen; als besorgten und kritischen Geist im Protestantismus, als fokussiert in der Sache“.  Sie zähle darauf, betonte Krippner, dass Nolte seine Stimme weiterhin in der und für die Evangelische Kirche erhebe.

Er habe versucht, die Akademie mit bisweilen entschiedenen Positionen und zugleich in größtmöglicher Liberalität mitzugestalten, sagte Paul Nolte in seiner Abschiedsrede. Streiten sei ebenso wichtig wie zuhören und moderieren. Eine „Stimme des Protestantismus in der Bundeshauptstadt“ zu sein, wie es Auftrag der Akademie sei, empfinde er als „eine gehörige Herausforderung“. Dazu gehörten nicht nur Theologinnen und Theologen, sondern auch Ehrenamtliche und Laien, unterstrich der Professor für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. „Ich wünsche mir, dass dieses Element in meiner Evangelischen Kirche kraftvoll erhalten bleibt.“

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