Das Friedensgutachten 2014

Das Friedensgutachten 2014 – im Fokus Nigeria

„Das Friedenspotenzial der Religionen nutzen“

© Photo: Mikhail Evstafiev - via Wikimedia Commons

Erschütternde Nachrichten: Mehr als 200 Schülerinnen wurden in Nigerias Nordosten entführt, Anschläge erschüttern die Hauptstadt Abuja, Terroristen überfallen und töten in Nigeria unzählige Menschen, viele sind auf der Flucht. Ein Konflikt zwischen Christen und Muslimen? Welche Rolle spielt die Religion? Nigeria wird Thema auf der Tagung „Das Friedenspotenzial der Religionen nutzen“, auf der am Abend des 4. Juni das diesjährige Gutachten der fünf führenden Friedensforschungsinstitute vorgestellt und mit Christoph Strässer, dem neuen Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, diskutiert wird.

Tatsächlich haben die Spannungen zwischen Christen und Muslimen seit einigen Jahren in weiten Teilen Nigerias zugenommen. Doch die jeweilige religiöse Gewaltrhetorik bemäntelt immer wieder handfeste politische und ökonomische Interessen. „Am Beispiel Nigerias wird konkret, wo staatliche, militärische und religiöse Strukturen keinerlei Anknüpfungspunkte mehr haben“, sagt Studienleiterin Jacqueline Boysen. Welche politischen Optionen bleiben in Situationen wie dieser? Was bedeutet in diesem Zusammenhang die nicht zuletzt von Bundespräsident Joachim Gauck erhobene Forderung nach einer Neubestimmung der deutschen Außenpolitik?

„Die Bedeutung von Religion in ‚religiös konnotierten’ Auseinandersetzungen ist in jedem Fall differenziert zu betrachten“, betont Boysen. Wo religiöser Fanatismus Konflikte schüre, sei es umso wichtiger, nach dem friedensstiftenden Kern von Religion oder dem Einfluss der religiösen Führer und ihrer Institutionen zu fragen.

Nach einer Einführung in das aktuelle Friedensgutachten unternimmt die Tagung eine Analyse der Situation in Nigeria im Blick auf religiöse Aspekte. Im Anschluss wird der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Christoph Strässer, die Rolle der deutschen Außenpolitik im Umgang mit religiös konnotierten Konflikten skizzieren.

Zum Abendforum „Das Friedenspotenzial der Religionen nutzen“ lädt die Evangelische Akademie traditionell in Zusammenarbeit mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST), dem Institut für Entwicklung und Forschung (INEF), dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), dem Bonn International Center für Conversion (BICC) und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (PRIF/HSFK) ein. Es beginnt am 4. Juni um 18.00 Uhr in der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung erhalten Sie hier.

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