Wir verwerfen die falsche Lehre

„Wir verwerfen die falsche Lehre“

Einladung zur Diskussion über die theologische und historische Bedeutung der Barmer Theologischen Erklärung

Welche Autoritäten erkennen wir in unserer Gesellschaft an? Welchen Normen können und wollen wir folgen – ohne unsere moralisch-ethischen Grundsätze außer Acht zu lassen? Mit der Barmer Theologischen Erklärung formulierten die Begründer der Bekennenden Kirche im Jahr 1934 Antworten auf grundlegende  Fragen – und stellten sich damit dem umfassenden Machtanspruch der NSDAP entgegen. Die Evangelische Akademie würdigt die Bekenntnisschrift aus theologischer wie historischer Perspektive am 26. Mai.

„Wir verwerfen die falsche Lehre“ mit einem Zitat aus der vor 80 Jahren unter Federführung von Karl Barth verfassten Barmer Theologischen Erklärung ist die Tagung überschrieben. Damit wird deutlich: Die Schrift der Bekennenden Kirche ist bis heute wichtiges Lehr- und Glaubenszeugnis, aber auch Beleg für christlich motivierten Widerstand gegen Nationalsozialismus und ideologische Gleichschaltung: Der Staat wurde in seine Grenzen verwiesen. „Insofern hat die Erklärung auch einen Platz in der Geschichte des deutschen Widerstands“, sagt Studienleitern Jacqueline Boysen. Indem die theologische Deutung der Erklärung mit dem Gesamtkontext der deutschen Geschichte verbunden wird, so Boysen, „können Bilder, die wir vom Widerstand haben, historisch eingeordnet werden. Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zu staatlichen Autoritäten ist aber keine historisierende, sondern eine fortwährende Aufgabe“.

Eine wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang dem Beitrag des Historikers Norbert Frei von der Universität Jena zu. „Wir freuen uns sehr, mit Herrn Professor Frei einen der bedeutendsten deutschen Geschichtswissenschaftler für unsere Tagung gewonnen zu haben“, betont die Studienleiterin. Norbert Frei wird mit dem Theologen und Kirchenhistoriker Christoph Markschies von der Humboldt-Universität Berlin über Widerstandsnarrative und die Spuren, die die theologische Erklärung in der protestantischen Tradition und in der deutschen Erinnerungskultur gezogen hat, diskutieren. Die Tagung beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Barmer Theologischen Erklärung, die Rezeption der Schrift in der Kirche der DDR und wirft einen kurzen Blick aus katholischer Sicht auf den Text, der, so Boysen, „wiederum das spezifisch Protestantische der Erklärung zutage treten lässt“. Die Relevanz der Barmer Theologischen Erklärung für evangelische Christen heute wird der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Bischof Markus Dröge, herausstellen.

Die Tagung „‘Wir verwerfen die falsche Lehre‘ – 80 Jahre Barmer Theologische Erklärung“ beginnt am 26. Mai um 14.30 Uhr in der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

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