Ankündigung An welchen Gott wir glauben 3

Gedanken über eine jüdische Grundidee

Veranstaltungsreihe "An welchen Gott wir glauben"

© privat

„Was ist ein auserwähltes Volk?“ Zu dieser Frage wird am Donnerstag, 5. März der in Jerusalem lebende Rabbiner Dr. Yehoyada Amir im Jüdischen Museum Berlin sprechen. Im Rahmen eines Abendforums, das den dritten Teil der Reihe „An welchen Gott wir glauben“ bildet, wird Amir „Gedanken über eine jüdische Grundidee“ darlegen.

Die Idee der Erwählung ist im biblischen Glauben zweifach verwurzelt: Zuerst bringt der Bundesgedanke zum Ausdruck, dass Gott besondere, vertraute Beziehungen mit dem Menschen haben will: der Mensch ist auserwählt, Partner Gottes zu sein. Sodann sagt die Idee der Erwählung, dass dieser Bund nicht zuvorderst mit dem Einzelnen geschlossen wird, sondern mit der Gesellschaft, mit dem ganzen Volk. Beide Überzeugungen werden im zeitgenössischen Judentum befragt und diskutiert: Sind diese Vorstellungen heute noch produktiv und legitim? Und wie stellen sich die beiden anderen monotheistischen Religionen im Dialog der Religionen zur Frage nach ihrer jeweiligen Besonderheit?

Die Gottes- und Menschenbilder der drei monotheistischen Religionen stehen im Zentrum der dreiteiligen Veranstaltungsreihe. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den großen Themen, die für Angehörige anderer Religionen, manchmal sogar für die eigenen Angehörigen dieser Religion, schwer verständlich sind. Der erste Teil der Reihe hatte die Vorstellung des dreieinigen Gottes im Christentum zum Thema; im zweiten Teil wurde der Frage „Was ist Scharia?“ nachgegangen.

Die jeweils behandelten theologischen Fragen stellen sich im Zusammenhang mit der Entstehung eines „House of One“, eines Bet- und Lehrhauses für die drei monotheistischen Religionen, das am Berliner Petriplatz entstehen soll. „Sie spielen im Dialog zwischen Juden, Muslimen und Christen immer wieder eine zentrale Rolle und sind oft Anlass für Unsicherheit, Missverständnisse und manchmal sogar Misstrauen“, sagt Akademiedirektor Rüdiger Sachau. Der Dialog mit Vertretern anderer Religionen sei gleichzeitig immer auch eine Gelegenheit, die je eigenen Überzeugungen zu klären und verständlich mitzuteilen.

Nach dem Vortrag von Dr. Yehoyada Amir wird sich eine Diskussion anschließen, an der außerdem Rabbiner Dr. Tovia Ben-Chorin (Berlin), Professor Dr. Bülent Ucar (Osnabrück) und Dr. Dagmar Pruin (Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V., Berlin) beteiligt sind. Am Folgetag, Freitag, 6. März, lädt ein Lese- und Studienseminar am Vormittag zur Vertiefung ein. Dieses Seminar findet wie gewohnt in der Friedrichstadtkirche statt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

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