Publikation Empowerment für junge Geflüchtete

Empowerment für junge Geflüchtete

Publikation zur politischen Jugendbildung

© EAzB / Empowered by Democracy

Zuhören ist der erste Schritt. „Zuhören und zu verstehen suchen, was junge Menschen mit Fluchterfahrung bewegt und welchen politischen Fragen sie sich nähern wollen“, schreiben Studienleiterin Claudia Schäfer und Mohammed Jouni. In ihrem Beitrag für das Jahrbuch 2018 der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftliche Jugendbildung (et) skizzieren sie, wie „Empowerment für Junge Menschen mit Fluchterfahrung“ gelingen kann. Dabei gehen sie von den Erfahrungen aus, die sie im gemeinsam veranstalteten Seminar „Wir sind hier!“ Im März dieses Jahres gemacht haben.

Fünf Grundsätze beschreiben Schäfer und Jouni. Für entscheidend halten sie es zuerst, dass in den jeweiligen Leitungsteams eines „Empowerment-Seminars“ Menschen mit Fluchtgeschichte „stark repräsentiert“ sind. Als „ergiebig und intensiv“ beschreiben sie zweitens einen Seminarteil zur Bearbeitung von Diskriminierungserfahrungen. In Kleingruppen wurden erlebte Szenen nachgespielt und alternative Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Die Frage nach dem strukturellen Umgang mit solchen Erlebnissen habe am Ende „ganz automatisch“ die Frage nach politischem Engagement aufgeworfen. „Empowerment bedeutet auch, dass die Teilnehmer*innen mit ihrer ganzen Geschichte willkommen sind“, schreibt das Autorenteam weiter. Gemeint sind dabei die individuelle Geschichte jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers, aber auch historische Ereignisse und deren Auswirkungen. Auch „vermeintlich heikle Themen wie Rassismus, divergierende Erinnerungskulturen und Holocaust-Gedenken, Gewalt- und Diktaturerfahrung“ brächten das gegenseitige Verstehen weiter. Ein zentraler Bestandteil jeder Veranstaltung zum Empowerment ist laut Schäfer und Jouni außerdem ein „Open-Space-Angebot“, also Räume für Ideen, Themen und Projekte der Teilnehmenden öffnen. Daraus ergibt sich der fünfte Grundsatz: Menschen mitnehmen. Für „Wir sind hier!“ hieß das konkret, dass sieben der Teilnehmer*innen für die Umsetzungen ihrer Ideen im Rahmen der Folgeveranstaltung „Making Heimat“ gewonnen werden konnten.

Der Artikel von Claudia Schäfer und Mohammed Jouni ist erschienen in: Jantschek, Ole; Lorenzen, Hanna (Hrsg.) (2018): Diversity rules! Politische Jugendbildung in der Migrationsgesellschaft. Jahrbuch 2018. Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung. Berlin, S. 32–37.

Den Artikel finden Sie hier. (PDF-Dokument, 220.8 KB)

Das gesamte Jahrbuch finden Sie hier.

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