In den letzten Jahren sind eine Reihe von Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen worden, die einerseits nur geringe Verdienstmöglichkeiten eröffnen, andererseits aber auch für Arbeitgeber wegen einer Ersparnis von Sozialabgaben und Bürokratiekosten attraktiv sind. Zu den Zielen dieser Maßnahmen gehört es, Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und dadurch Arbeitslose wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern.
Andererseits ist die Rede von der „neuen Armut“ nicht verstummt. Im Gegenteil beklagen manche einen sich vertiefenden Graben zwischen Arm und Reich. Vor diesem Hintergrund soll Bilanz gezogen und vor allem mit Bezug auf Berlin betrachtet werden, wie sich die soziale Lage und das soziale Klima in der Stadt entwickeln, ob und wie „Niedriglohnjobs“ darauf einwirken.
Zugleich stellt sich die Frage, ob sich die Perspektive von den sozialen Kosten einer Ausweitung des Niedriglohnsektors nicht schleichend verschiebt - hin zu einem Mentalitätswandel, der noch mehr als bisher dem einzelnen zumutet, das Schicksal seiner Arbeitslosigkeit selbst in die Hand zu nehmen.
Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Godehard Vagedes, Bürgerforum Berlin e.V.
Es diskutieren:
Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin a.D., Ombudsrat zur Hartz IV-Reform
Mascha Join-Lambert, Geschäftsführerin ATD Vierte Welt e.V.
Günther Waschkuhn, Mitglied des Vorstandes der Gewerkschaft ver.di
Karl Brenke, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Joachim C. Viebig, Mitglied des Vorstandes, Gegenbauer Facility Management
Moderation: Ulrike Herrmann, taz