Dem Säkularitätsverständnis gemäß wird in Deutschland zwischen Staat, Bund, Ländern, Kommunen und Religionsgemeinschaften in verschiedenen Bereichen und in verschiedener Weise kooperiert. Religionsgemeinschaften richten mit Verweis auf entsprechende Artikel im Grundgesetz Erwartungen an den Staat. Der Staat wiederum macht die Erfüllung bestimmter Kriterien zur Voraussetzung einer Anerkennung als Religionsgemeinschaft und als Kooperationspartner.
Welche Erwartungen haben Religionsgemeinschaften gegenüber dem Staat? Welche Erwartungen richtet der Staat an Religionsgemeinschaften? Wie sind die gegenseitigen Erwartungen in der Verfassungswirklichkeit Deutschlands verankert?
In Deutschland konzentriert sich die in der Öffentlichkeit geführte Diskussion um eine Anerkennung als Religionsgemeinschaft seit einiger Zeit auf den Islam. Diese Diskussion hat durch die Deutsche Islamkonferenz einen neuen Schwung bekommen. Die genannten Fragen betreffen aber nicht nur die Muslime sondern auch andere Religionsgemeinschaften. Die wechselseitigen Erwartungen und verschiedenen Formen und Modelle der Anerkennung und Kooperationen sollen in der Tagung mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften, der Wissenschaft und der Politik gemeinsam diskutiert werden.
Dazu laden wir herzlich ein.
Dr. Erika Godel
Evangelische Akademie zu Berlin
Hayrettin Aydin
Muslimische Akademie in Deutschland
Paul Heinz Räther
Werkstatt der Kulturen, Berlin
Montag, den 25. Juni 2007
17.00 Uhr Anreise und Anmeldung
18.00 Uhr Abendessen
19.15 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Erika Godel
Hayrettin Aydin
19.30 Uhr Was wollen Muslime im und vom säkularen deutschen Staat?
Eine Bestandsaufnahme
Mounir Azzaoui, Arbeitskreis Grüne MuslimInnen, Düsseldorf
Canan Bayram, Mitglied des Abgeordnetenhauses (SPD), Berlin
Ende gegen 21.30 Uhr
Dienstag, den 26. Juni 2007
8.00 Uhr Frühstück
8.45 Uhr Morgenandacht
9.15 Uhr Was erwartet der Staat von Religionsgemeinschaften?
Kriterien der Beurteilung
Oberkirchenrat Dr. Christoph Thiele
Rechtsabteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hannover
10.00 Uhr Rückfragen
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Was erwarten Religionsgemeinschaften vom säkularen Staat?
Podiumsdiskussion
Norbert Müller, Schura Hamburg
Erzpriester Ljubomir Leontinov, Bulgarische Orthodoxe Kirchengemeinde HL. Zar Boris der Täufer, Berlin
Ali Ertan Toprak, Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Deutschland, Köln
Pastorin Martina Basso, Mennonitengemeinde, Berlin
13.00 Uhr Mittagessen
14.30 Uhr Länderbeispiel Österreich
Wie ist das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften in Österreich geregelt?
Staat und Religion in Österreich
Prof. Dr. Richard Potz, Universität Wien
Wie ist das Verhältnis von Staat und der Religionsgemeinschaft der Muslime in Österreich geregelt?
Carla Amina Baghajati, Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Wien
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr Formen der Kooperationen zwischen Staat und Religionsgemeinschaften in Deutschland
Das Beispiel des Zentralrates der Juden in Deutschland
Elvira Noa, Leiterin der Jüdischen Gemeinde im Land Bremen
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Musikalischer Ausklang des Abends mit:
Taner Akyol, Meister des türkischen Lautenspiels
Ende gegen 21.00 Uhr
Mittwoch, den 27. Juni 2007
8.00 Uhr Frühstück
8.45 Uhr Morgenandacht
9.15 Uhr Wer streitet für was?
Podiumsdiskussion
Aiman Mazyek, ZMD Generalsekretär, Köln
Volker Beck, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Berlin
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Wer streitet für was?
Fortsetzung Podiumsdiskussion
12.30 Uhr Ende der Tagung mit dem Mittagessen