Denn sie tun nicht, was sie wissen

Geschlossene Fachtagung

Denn sie tun nicht, was sie wissen

Der scheinheilige Konsument

XVII. Berliner Forum für Ethik in Wirtschaft und Politik

Tagungsnr.
02/2019
Von: 17.01.2019 11:00
Bis: 18.01.2019 12:30
Kath. Akademie in Berlin
In den fortgeschrittenen Industriegesellschaften ist über Jahrzehnte das Bewusstsein für die bedrohlichen Seiten des Konsumstils und des Konsumniveaus enorm gewachsen. Kirchen, Parteien, Institute, Verbände und Unternehmen entwerfen Strategien für eine Postwachstumsgesellschaft oder versuchen, im eigenen Verantwortungsbereich Produkte und Dienstleistungen ökologisch und sozial nachhaltig zu verändern. Trotz all dieser Bemühungen beschleicht viele das Gefühl, dass es schon längst „fünf nach zwölf“ ist und der Hebel sich nicht rechtzeitig umlegen lässt. Wer aber trägt eigentlich die Verantwortung für ein effektives Umsteuern? In demokratischen Marktgesellschaften, die von Massenkonsum bestimmt sind, kommt den Bürgerinnen und Bürgern als Verbrauchern eine entscheidende Position zu. Ganz offensichtlich klaffen hier große Lücken zwischen Wissen und ökologischen Bekenntnissen und dem konkreten Konsumverhalten. Sind wir also scheinheilig, fehlt es an umfassender Aufklärung oder einfach an richtigen Angeboten? Die Tagung möchte Raum geben, über die Verantwortung im Dreieck von Unternehmen, Politik, Konsumentinnen und Konsumenten nachzudenken. XVII. Berliner Forum für Ethik in Wirtschaft und Politik

Inhalt

XVII. Berliner Forum für Ethik in Wirtschaft und Politik

In den fortgeschrittenen Industriegesellschaften ist über Jahrzehnte das Bewusstsein für die bedrohlichen Seiten des Konsumstils und des Konsumniveaus enorm gewachsen. Kirche, Parteien, Institute, Verbände und Unternehmen analysieren Fehlentwicklungen, entwerfen Strategien für eine Postwachstumsgesellschaft oder versuchen, im eigenen Verantwortungsbereich Produkte und Dienstleistungen im Sinne einer ökologischen und/oder sozialen Nachhaltigkeit zu verändern. Trotz all dieser Bemühungen beschleicht viele das Gefühl, dass es schon längst „fünf nach zwölf“ ist und der große Hebel sich nicht umlegen lässt.

Wer aber trägt eigentlich die Verantwortung für ein effektives Umsteuern? In demokratischen Marktgesellschaften, die von Massenkonsum bestimmt sind, kommt den Bürgern als Verbrauchern eine entscheidende Position zu. Ganz offensichtlich klaffen hier große Lücken zwischen Wissen und ökologischen Bekenntnissen und dem konkreten Konsumverhalten. Ist es Scheinheiligkeit oder fehlt einfach das richtige Angebot oder die bessere Aufklärung? Wie müssen sich die Unternehmen bewegen, und welche Rolle kommt ihren Kunden zu? Wer geht den ersten Schritt, wer fordert Veränderungen ein, und wer konsumiert dann auch wirklich die Produkte und Dienstleistungen, die einen höheren Nachhaltigkeitswert versprechen? Ist der Wunsch, zu einer „besseren Welt“ durch Veränderung des eigenen Konsums beizutragen, vielleicht zu unbestimmt – oder bewegt er uns in Wahrheit zu wenig?

Die Tagung möchte Raum geben, über die Verantwortung im Dreieck von Unternehmen, Konsumenten und Politik nachzudenken.

Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Ludger Heidbrink, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Dr. Maria-Luise Schneider, Katholische Akademie in Berlin e. V.


Programm

Donnerstag, den 17. Januar 2019

10.30 Uhr Anmeldung und Stehkaffee

11.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Ludger Heidbrink
anschließend Vorstellungsrunde

11.30 Uhr Geschichte und Zukunft der Konsumgesellschaft
Prof. Dr. Wolfgang König, Technische Universität Berlin, Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte

13.00 Uhr Mittagessen

14.30 Uhr Eine Vermessung des Grabens zwischen Bewusstsein und Handeln der Verbraucher
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, LL.M., Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, Leipzig

16.00 Uhr Pause

16.30 Uhr Alles nur eine Frage des besseren Angebotes?
Ist der Konsument Partner des Unternehmens?
Dr. Johannes Merck, Direktor Corporate Responsibility der Otto Group, Hamburg

18.00 Uhr Pause

19.00 Uhr Abendessen und DinnerSpeech
Norbert Neß, Leiter Politische Kommunikation, Evonik Industries AG, Essen
Restaurant Refugium auf dem Gendarmenmarkt

Freitag, den 18. Januar 2019

8.30 Uhr Andacht in der Akademiekirche St.Thomas von Aquin
Pater Dr. Hermann Breulmann SJ

9.00 Uhr Konsum und Religion – Konsum als Religion: Müssen wir eine bessere Welt wollen und warum?
Diskussion
Prof. Dr. Nico Stehr, Senior Fellow, Institute for Advanced Sustainability Studies, Potsdam
Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg, Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle, Mönchengladbach

10.30 Uhr Pause

11.00 Uhr Soll die Konsumentin vor sich selbst geschützt werden? Politik für Verbraucher
Staatssekretär Gerd Billen, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Berlin

12.30 Uhr Mittagessen, Ende der Veranstaltung

Änderungen des Programms vorbehalten!

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Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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