Wildau - Schwartzkopffsche Werke und Wohnsiedlung

Exkursion

Wildau - Schwartzkopffsche Werke und Wohnsiedlung

Tradition und Innovation

Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Tagungsnr.
21/2018
Von: 16.05.2018 15:00
Bis: 16.05.2018 19:45
Wildau
Die prägnanten Ziegelbauten der ehemaligen Schwartzkopffschen Werke und der dazugehörigen Wohnsiedlung bestimmen seit über hundert Jahren das Erscheinungsbild des Städtchens Wildau. Während nach umfassender Sanierung die Siedlung ihrem Zweck erhalten ist, unterliegen die historischen Industriebauten einschneidenden Veränderungen. Industrie ist nicht mehr zu finden, eher kleine und mittlere Unternehmen und Dienstleistungen. Die größten Innovationen bewirkt die Fachhochschule Wildau, die mit sanierten Alt- und einigen Neubauten für mehr als 4.000 Studierende einen attraktiven Studien- und Wohnort schafft. Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Inhalt

Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Schwartzkopffsche Werke

Seit den 1880er-Jahren war Wildau ein von Chemieindustrie, Lokomotiv- und Schwermaschinenbau geprägter Industriestandort mit wechselvoller Geschichte. Das Erscheinungsbild des Städtchens bestimmen seit über 100 Jahren die Ziegelbauten der ehemaligen Schwartzkopffschen Werke und der dazugehörigen Wohnsiedlung. Obwohl die ursprünglich enge Verbindung von Arbeiten und Wohnen nicht mehr gegeben ist, bleibt die Siedlung ihrem Zweck erhalten und ist nach Sanierung als Wohnort eher noch attraktiver. Die historischen Industriebauten hingegen unterliegen in ihrer Nutzung einschneidenden Veränderungen.
Anfang der 1990er-Jahre kam es mit dem Wegfall von mehr als 3 000 Arbeitsplätzen an diesem Standort zu ökonomischen und sozialen Verwerfungen, nicht aber zum völligen Niedergang wie andernorts. Bei Erhaltung des historischen Erscheinungsbildes der äußeren Gebäudehülle mit originalen Fenstern und Türen, der Außenanlagen und prägender Ausstattungselemente werden die Industriegebäude in einem noch nicht beendeten Prozess nach Sanierung vielfältigen neuen Nutzungen zugeführt.
Statt weniger strukturbestimmender Industrien gibt es inzwischen eine Vielzahl unterschiedlichster, oft sehr kleinteiliger Nutzungen – Betriebe, Werkstätten und Dienstleister vom Wildauer Sozialladen, Änderungsschneiderei, Natursteinverkauf über Kletterwände, Tischlerei, Buchhaltungsbüro bis zur Akademie für Weiterbildung. Die größten Innovationen bewirkt die im Süden des Gebiets angesiedelte, 1991 gegründete Fachhochschule, seit 2009 Technische Hochschule Wildau. Mit sanierten Werkhallen und anderen historischen Gebäuden, ergänzt durch bewusst in Material und Gestaltung davon abgesetzte Neubauten, schafft sie für mehr als 4 000 Studierende einen attraktiven, familienfreundlichen Studien- und Wohnort.

Wohnsiedlung
Ende des 19. Jh., nach Verlagerung des Schwerindustriekomplexes der Firma Schwartzkopff von Berlin nach Wildau, wurden neben den ersten Werkhallen sofort auch Wohnungen gebaut. Bei dieser Siedlung handelt es sich um ein nahezu vollständig erhaltenes kulturhistorisches Denkmal ersten Ranges, eine der bedeutendsten und einheitlichsten Werkssiedlungen im Land Brandenburg.
In markanten zwei- bis dreigeschossigen Ziegelbauten mit weißen Putzflächen entstanden Wohnungen mit vergleichsweise hohem Standard. Die Arbeiterwohnungen hatten zwei Zimmer, Küche, Speisekammer, Korridor und Innentoilette, dazu kamen Abstellräume im Keller und auf dem Dachboden. Wohnungen für Meister oder höhere Angestellte waren größer und auch großzügiger angelegt. Die im Werk Beschäftigten sollten an den Ort gebunden werden. Deshalb wurden nicht nur Wohnungen geboten, sondern auch Schule und Turnhalle, ärztliche Versorgungseinrichtungen, Postamt, Casino – später Volkshaus, heute Stadtverwaltung –, Kirche, Konsumanstalt, Turn- und Festplatz, ein Clubhaus, ein Bootshaus.
Nach umfassender Bestandsanalyse begann 2003 die Sanierung der Wohngebäude im Sanierungsgebiet Schwartzkopff-Siedlung. Bei der Gestaltung des Wohnumfelds nach Plänen von 1910 wurde die ursprüngliche Parzellenstruktur mit den historischen Mietergärten erhalten, ergänzt durch Parkplätze und Terrassen. Zu Eingriffen in die Struktur kam es lediglich bei der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Es entstand die „Neue Mitte" mit Läden, Gastronomie und Veranstaltungs-räumen. In der Siedlung leben jetzt etwa 1 600 Einwohner in ca. 1 000 Wohnungen. Die Stadt Wildau hat seit 2016 über 10 000 Einwohner, mit steigender Tendenz.

Heinz-Joachim Lohmann
Evangelische Akademie zu Berlin

Helga Wetzel
Arbeitskreis Stadtpolitik

Programm

Hin- und Rückfahrt mit der S-Bahn
Reiseleitung: Helga Wetzel

13.56 Uhr Abfahrt ab Berlin Westend, S 46
Ausgewählte Bahnhöfe:
13.56 ab Westend
14.00 ab Westkreuz
14.13 ab Südkreuz
14.28 ab Baumschulenweg
14.31 ab Schöneweide
14.40 ab Grünau

Andere Möglichkeiten:
Für Teilnehmende aus dem Osten empfehlen wir auch die Fahrt mit der S 85:
14.00 Uhr ab Pankow,
14.18 Uhr ab Ostkreuz,
umsteigen in die S 46 in Schöneweide (3 Min. Aufenthalt),
14.52 an Wildau.

Alternative für Teilnehmende aus dem Westen und Norden: Die Fahrt mit der S 9 Richtung Flughafen Schönefeld ist nur dann empfehlenswert, wenn Sie einen Zug früher als in der Fahrplan-Info angegeben wählen, da die einminütige Umsteigezeit in Baumschulenweg zu unsicher ist. Wir empfehlen daher:
13.16 Uhr ab Spandau,
13.36 Uhr ab Zoologischer Garten,
13.43 Uhr ab Berlin Hbf.,
13.46 Uhr ab Friedrichstraße,
umsteigen in Baumschulenweg (21 Min. Aufenthalt),
14.52 an Wildau.

14.52 Uhr Ankunft S-Bahnhof Wildau

15.00 Uhr Treffpunkt Bahnhofsvorplatz Rundgang durch die Wohnsiedlung
Irmgard Hornung, Mitglied der Ortschronisten Wildau, Wilfried Kolb, Stadtverwaltung Wildau, Leiter der Bauverwaltung

17.00 Uhr Kleine Kaffeepause

17.30 Uhr Rundgang durch das historische Werksgelände, Schwerpunkt Technische Hochschule Wildau
Dr. Frank Seeliger, Technische Hochschule Wildau, Leiter der Bibliothek, Herausgeber des Buches „Auf den Spuren der Wildauer Steine"

ab 19.44 Uhr Rückfahrt nach Berlin, S 46
S-Bahn fährt im Abstand von 20 Minuten

Prüfen Sie bitte kurz vor dem Exkursionstermin die Gültigkeit der Abfahrtszeiten.

Änderungen des Programms vorbehalten!

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Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

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