2025-31 epd Vom christlichen Erbe im modernen Antisemitismus

Vom christlichen Erbe im modernen Antisemitismus

epd-Dokumentation zur Bilanztagung des Verbundprojekts

© Katrin Surberg

Moderner Antisemitismus wird meist losgelöst von religiösen Aspekten betrachtet und folglich als säkulares Problem bearbeitet. Dadurch gerät das Geflecht von christlich geprägten Tiefenstrukturen, von Transformationen zwischen Christlichem und Profanem, von Rekombinationen, Gemengelagen und Aktualisierungen bis hin zum interreligiösen Transfer aus dem Blick, das dem Antisemitismus auch in seinen modernen und säkularen Ausprägungen zugrunde liegt.

Das Verbundprojekt Christliche Signaturen des zeitgenössischen Antisemitismus hat sich, gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, dieses Themas seit 2021 auf unterschiedlichen Ebenen angenommen. Dazu gehörten die Prozesse der Trennung und Amalgamierung von Religion und Säkularität im 19. Jahrhundert und ihre Nachwirkungen in der Gegenwart, ebenso die kirchliche Auseinandersetzung mit Antisemitismus nach 1945 sowie die Ausrichtung und Wirksamkeit von Religionsschulbüchern hinsichtlich der Antisemitismusprävention.

Mitwirkende an dem Verbundprojekt waren die Freie Universität Berlin, das Leibniz-Institut für Bildungsmedien/Georg-Eckert-Institut und die Evangelischen Akademien in Deutschland in Kooperation mit dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und dem Netzwerk antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie an der Evangelischen Akademie zu Berlin. Ihre Arbeit knüpfte an das Vorgängerprojekt Antisemitismus und Protestantismus an und führte dessen Ansätze ökumenisch und interdisziplinär weiter.

epd-Dokumentation der Bilanztagung

Anfang April zogen die Beteiligten bei einer Fachtagung eine Abschlussbilanz des aktuellen Projekts. Die epd-Dokumentation Nr. 31/2025 macht nun Teile der Arbeitsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich. Zu den Schulbuchforschungen und zum 19. Jahrhundert soll es noch eigene Publikationen geben. Für die jetzige Dokumentation wurde eine Auswahl an Texten der Tagung zusammengestellt und um einen weiteren Text ergänzt, der sie in der inhaltlichen Bestimmung des Themas erläutert.

Dabei spielt einerseits die kritische Theorie und ihre Sicht auf diese christliche Signatur eine wichtige Rolle für das Verstehen von gegenwärtigem Antisemitismus, andererseits auch die aktuelle Frage nach der Rolle des israelbezogenen Antisemitismus. Religionspädagogische Perspektiven dürfen in solch einem Kontext nicht fehlen; sie bilden den praktisch-theologischen Ausklang der nun vorliegenden Dokumentation.

Einen Sonderdruck der Dokumentation können Sie bei uns bestellen; bei Sammelbestellungen freuen wir uns über eine Spende. Diese und weitere epd-Dokumentationen erhalten Sie außerdem kostenpflichtig direkt beim Evangelischen Pressedienst (epd).

Schulbücher jüdisch-christlich bedenken

epd-Dokumentation zu antijüdischen Narrativen in der Schule

Antisemitismus zeigt auf erschreckende Weise zunehmend offen sein Gesicht. Bekämpfen lässt er sich nur, wenn christliche Signaturen des Antisemitismus ebenfalls bearbeitet werden. Dies ist auch Aufgabe von Schulen, insbesondere des Religionsunterrichtes: Diesem Unterricht kommt eine besondere …

Christliche Elemente im modernen Antisemitismus

epd-Dokumentation zu Tagung von EAD-Verbundprojekt

Antisemitismus ist kein säkulares Problem. Doch wo die Elemente christlicher Judenfeindschaft damals und heute außer Acht gelassen werden, vergeben wir auch Möglichkeiten der Prävention. Die Fachtagung und Podiumsdiskussion „Christliche Signatur des zeitgenössischen Antisemitismus“ sollte die …

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2025 1-3 Apr

Fachtagung

Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Christliche Signatur des zeitgenössischen Antisemitismus

Bilanz des Verbundprojekts

Moderner Antisemitismus wird meist losgelöst von religiösen Aspekten betrachtet und folglich als säkulares Problem bearbeitet. Dadurch geraten alle historischen christlichen Strukturen und Strömungen aus dem Blick, die dem Antisemitismus auch in… weiter

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

FU Freie Universität Berlin
Die Evangelischen Akademien in Deutschland EAD
GEI Leibniz-Institut für Bildungsmedien Georg-Eckert-Institut
ZjS Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
narrt - Netzwerk antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF
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