2025-51 epd Welt in Unordnung

Wie nehmen Politik, Diplomatie und Gesellschaft die Impulse der neuen evangelischen Friedensdenkschrift auf? Darum ging es am 13. November im Rahmen unserer Veranstaltung Welt in Unordnung. Eine erste politische Würdigung der neuen Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unternahm bei diesem Anlass Bundesaußenminister Johann Wadephul. Seine Rede, die Erwiderung der EKD-Ratsvorsitzenden Bischöfin Kirsten Fehrs und die zentralen Aspekte des neuen EKD-Textes selbst sind in der epd-Dokumentation Nr. 51/2025 zusammengefasst.

Minister Wadephul würdigte in seinen Kommentaren den realistischen Blick des Textes. Er entnehme den Überlegungen der Denkschrift einen zweifachen Auftrag, so der Außenminister: „zum einen, aktiv gegen diejenigen in unserem Land aufzustehen, die das Recht ihrer menschenverachtenden politischen Willkür unterwerfen wollen“. Zum anderen sehe er darin einen außenpolitischen Auftrag, „uns in der Welt für eine Herrschaft des Rechts einzusetzen. Für eine regelbasierte Ordnung. Für das Völkerrecht.“

Die EKD-Ratsvorsitzende betonte in ihrer Erwiderung auf Wadephul, die Denkschrift leiste aus guten Gründen keine Kommentierung und Einordnung einer konkreten Situation wie aktuell in der Ukraine, weil sie über die aktuellen Konflikte hinaus Bestand haben solle. Ebenso hob sie hervor, die Denkschrift sehe das Gebot zum Gewaltverzicht nach wie vor als Verpflichtung, „an den Gewaltverzicht so nahe wie irgend möglich heranzurücken“. Gleichzeitig mache der Text klar, dass es nach dem Gebot der Nächstenliebe „den Dritten zu schützen gilt“, dem brutale Gewalt angetan werde. Der Konflikt sei unausweichlich: „Ob wir mit Gewalt einschreiten oder Gewalt an ihnen geschehen lassen, in beiden Fällen machen wir uns schuldig.“

Zu der Veranstaltung hatten die Evangelischen Akademien Bad Boll, Berlin, Loccum und Villigst gemeinsam mit der EKD eingeladen.

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