„Heute sind andere Mittel gegen Rechts nötig“
Heinz-Joachim Lohmann in der Dokumentation „Baseballschlägerjahre“
„In den 90er Jahren mussten wir schmerzhaft lernen, dass der Rechtsextremismus in unserer Mitte Platz genommen hat und Gewalt auf die Straße bringt“, sagt Heinz-Joachim Lohmann im Rückblick auf die „Baseballschlägerjahre“. In der gleichnamigen Dokumentationsreihe von rbb und ZEIT online wird er interviewt.
Unter dem Twitter-Hashtag #Baseballschlägerjahre teilten nach einem Aufruf des Journalisten Christian Bangel hunderte Menschen aus Ost und West ihre Erfahrungen mit rechter Gewalt in den Nachwendejahren. Vielerorts dominierten Neonazis und Rassismus den Alltag. ZEIT online und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) haben nun eine sechsteilige Dokumentation der „Baseballschlägerjahre“ produziert. Die jeweils 15-minütigen Filme sollen die Nachwendejahre zwischen Umbruch und Gewalt reflektieren und den Bogen in die Gegenwart schlagen.
„Politik, Zivilgesellschaft und Sicherheitskräfte nahmen einen langen Anlauf, um rechtsextremer Gewalt etwas entgegen zu setzen und Mittel zu entwickeln, um sie zurückzudrängen. Die Dokumentationsreihe ruft das in Erinnerung und blickt auf die Lehren, die daraus zu ziehen sind“, sagt Heinz-Joachim Lohmann. Der Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum gehörte in den „Baseballschlägerjahren“ zu den Organisatoren großer Gegendemonstrationen in Brandenburg. Er kommt in der Reportage „Nazis im Visier“ zu Wort. Dieser Teil der Dokumentationsreihe beschreibt die Arbeit der MEGA, einer Sondereinheit der Brandenburger Polizei, die 1998 aufgebaut wurde.
Die einzelnen Beiträge der Dokumentation sind zum Beispiel in der ARD-Mediathek zu sehen.
Den Beitrag „Nazis im Visier“ finden Sie auch etwa bei ZEIT online.
Erschienen am 01.12.2020
Aktualisiert am 02.12.2020