Widerstehen und versöhnen, beide Formen christlichen Handelns sind im Leben von Franz von Hammerstein eine lebendige Verbindung eingegangen. Inspiriert vom Widerstand seiner Familie, von Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer hat er selbst Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet. Nach seiner Befreiung aus der Sippenhaft studierte er Theologie und widmete sein Nachdenken und Tun der Umkehr vom Krieg zum Frieden.
Lothar Kreyssig, mit dem Franz von Hammerstein die Aktion Sühnezeichen gründete, schreibt im Gründungsaufruf: „Es ist so wenig Frieden, weil so wenig Versöhnung ist.“ Franz von Hammerstein suchte die Versöhnung im jüdisch-christlichen Dialog, einem Eckpfeiler seiner Tätigkeit als Direktor der Evangelischen Akademie. Ebenso lag ihm auch die Versöhnung mit der Sowjetunion und anderen Ländern des Ostblocks am Herzen. Er wusste, dass Versöhnung nicht allein von Menschen herstellbar ist, aber dass sie Offenheit für einen Richtungswechsel voraussetzt. Seine Haltung der Versöhnung zwang ihn zum Widerstand gegen diejenigen, die diesen Weg nicht gehen wollten.
Der Glaube in die Kraft der Versöhnung und der Widerstand gegen Hass und Gewalt gehören im Leben von Franz von Hammerstein zusammen. In seiner Dissertation schrieb er 1957: „Beides ist gleich wichtig: gelebte Wirklichkeit und geglaubte Wahrheit müssen zu der Einheit des Lebens verschmelzen.“
Die Evangelische Akademie zu Berlin und die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste laden Sie herzlich ein, Franz von Hammerstein an seinem 85. Geburtstag zu ehren.
Dr. Rüdiger Sachau
Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Christian Staffa
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Georg Goosmann
Martin-Niemöller Friedenszentrum
Begrüßung
Dr. Rüdiger Sachau
Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin
Dankesrede
Pröpstin Friederike von Kirchbach
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Festvortrag: Widerstehen und versöhnen
Dr. Andreas Nachama
Direktor Stiftung Topographie des Terrors
Grußworte
Dr. Helmut Domke
Vorstandsvorsitzender Stiftung West-Östliche Begegnungen
Georg Goosmann
Martin-Niemöller, Vorsitzender Friedenszentrum
Prof. Gottfried Paasche, Toronto
Moderation
Dr. Christian Staffa
Geschäftsführer Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Musik: Meike Goosmann (Saxophon, Klarinette) und Anti von Klewitz (Geige, Gesang)
17.30 Uhr Empfang im Georg Casalis Saal in der Unterkirche