Sie klingeln alle fünf Minuten, diskutieren ohne Unterlass oder werden gewalttätig. Sie verweigern die Einnahme der nötigen Medikamente, waschen sich nicht oder belästigen andere Patienten und das Personal, obwohl sie nicht offenkundig psychisch krank sind. Schwierige Patienten sind es, die den Krankenhausalltag auf den Kopf stellen können und Pflegende und Ärzte bisweilen zur Weißglut treiben. Und dennoch gilt auch für sie der erste Auftrag an das Krankenhaus, Kranke und Verletzte medizinisch und menschlich angemessen zu versorgen. Aber auch die Würde der Mitarbeiter im Krankenhaus verdient Achtung.
Der 25. Workshop Medizinethik diskutiert die Pflichten und gerechtfertigten Ansprüche von Krankenhausmitarbeitern und Patienten. Im Brennpunkt steht dabei die Frage, was für Patienten die Abläufe des Krankenhauses schwierig machen kann und welche rechtlichen, kommunikativen und therapeutischen Möglichkeiten es für die Mitarbeiter gibt, mit schwierigen Patienten würdevoll umzugehen, ohne die eigenen Belange völlig zu verleugnen.
Zu den Vorträgen und Gesprächen laden wir Sie ganz herzlich ins St. Joseph Krankenhaus ein.
Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Martin Knechtges, Katholische Akademie in Berlin,
Professor Dr. Thomas Poralla, St. Joseph Krankenhaus, Berlin
Ab 9.00 Uhr Anmeldung
10.00 Uhr Einführung und Szenisches Anspiel
Arbeitskreis Ethische Anspielungen, St. Joseph-Krankenhaus
10.20 Uhr Was sind schwierige Patienten?
Prof. Dr. Ulrich Schwantes, Facharzt für Allgemeinmedizin, Charite Berlin
11.00 Uhr Der schwierige Patient – juristische Aspekte
Rolf-Werner Bock, Rechtsanwalt für Medizinrecht, Berlin
11.40 Uhr Der sogenannte „schwierige“ Patient und die Schwierigkeit der Menschenwürde.
Ein ethischer Kommentar
Prof. Dr. Jean Pierre Wils, katholischer Theologe an der Fakultät für Religionswissenschaften der Universität Nijmegen, Niederlande
12.30 Uhr Mittagsimbiss
13.15 Uhr Schwierige Patienten im Krankenhausalltag - Wie gehen wir mit ihnen um?
ärztliche Perspektive: Dr. Hans Willner, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie, St. Joseph-Krankenhaus, Berlin-Tempelhof,
pflegerische Perspektive: Almut Hartenstein, Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin, Witten
Moderation: Adelheid Müller-Lissner, Wissenschafts- und Medizinjournalistin, Berlin
14.15 Uhr Abschlussdiskussion
Gegen 15.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Diese Veranstaltung wurde von der Berliner Ärztekammer mit 5 Punkten zertifiziert.