Brüchige Schablonen

Tagung

Brüchige Schablonen

Die Grenzen des Extremismusbegriffes im alltäglichen Handeln

Tagungsnr.
17/2016
Von: 02.05.2016 09:45
Bis: 03.05.2016 16:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Inhalt

Die Begriffe „Linksextremismus“ und „Rechtsextremismus“ galten in der westdeutschen Republik als adäquate Beschreibung für eine Bedrohung der Demokratie, die von den Rändern der Gesellschaft ausgeht. Dabei wurde selten getrennt zwischen antidemokratischen Einstellungen und Gewaltbereitschaft.

Seit dem Ende der DDR und der Ausbreitung einer gewalttätigen Neonaziszene in den Neunzigern sind die alten Schablonen weitgehend brüchig und obsolet geworden.


Fremdenfeindliche Gewalt erfordert einen weltanschauungsübergreifenden Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern.

Salafismus wird zum Anlass genommen, den Islam unter Generalverdacht zu stellen.

Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindschaft kommen aus der Mitte der Gesellschaft, sind nicht einfach den alten politischen Lagern zuordenbar und auch nur begrenzt mit dem Einsatz von Sicherheitskräften bearbeitbar.

Quer durch Europa entstehen nationalistische Parteien und Bewegungen, die sich an geschlossenen Grenzen und Abschottung orientieren.


Es stellt sich die Frage nach der Definition von Gefahren, einer einigermaßen allgemeinverständlichen Bezeichnung und nach Strategien zu ihrer Bearbeitung. Dem widmen wir uns auf unserer Tagung. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.


Heinz-Joachim Lohmann, Evangelische Akademie zu Berlin


Die Förderung durch die Bundeszentrale für politische Bildung ist beantragt.

Die Ev. Akademie zu Berlin ist Mitglied der Ev. Akademien in Deutschland (EAD) e. V., Berlin

Programm

Montag, den 02. Mai 2016


Ab

08.45 Uhr Anreise und Anmeldung, Begrüßungskaffee


09.45 Uhr Begrüßung

Heinz-Joachim Lohmann, Evangelische Akademie zu Berlin


10.00 Uhr Das Gefahrenpotential des rechten Randes

Erfahrungen aus Brandenburg in sechsundzwanzig Jahren

Markus Klein, kommissarische Leitung Mobiles Beratungsteam Brandenburg, Potsdam

Vortrag mit anschließender Diskussion


11.15 Uhr Die Vision homogener kultureller Uniformität

Osteuropäische Entwicklungen

Dr. Rafał Pankowski, „Nigdy Więcej,“ Warszawa, Polen

Vortrag mit anschließender Diskussion


12.30 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Neopopulistische Parteien in Europa

Entwicklungen in Frankreich und Italien

Prof. Giorgia Bulli, Universität von Florenz, Italien

Vortrag mit anschließender Diskussion


15.45 Uhr Kaffeepause


16.30 Uhr Bedrohungen des Alltags

Gewalt im öffentlichen Raum

Erik Raum, Polizei Brandenburg, Potsdam


Ideologien der Ungleichwertigkeit

Prof. Dr. Christoph Kopke, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin

Vorträge mit anschließender Diskussion


18.30 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Der Ursprung der Verschwörungstheorien

Antisemitismus als Quelle von Demokratiefeindschaft in (Ost-) Deutschland

Stephan Kramer, Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Erfurt

Vortrag mit anschließender Diskussion


21.00 Uhr Ende des ersten Tagungstages



Dienstag, den 03. Mai 2016


Ab

08.00 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


09.00 Uhr Gespräche zwischen Ost und West

Referenten des Tages

Podiumsdiskussion im Dialog mit den Teilnehmenden


10.00 Uhr Kaffeepause


10.30 Uhr Rassistische Normalitäten

Rassismus als unüberwundene Gegenwart im Alltag

Dr. Cassandra Ellerbe-Dück, Eine Welt der Vielfalt e. V., Berlin

Vortrag mit anschließender Diskussion


12.00 Uhr Mittagessen


13.00 Uhr Kampfbegriff Familie

Reaktionäre Rollenbilder und Frauenfeindschaft auf verschiedenen Ebenen

Mareike Zobel, Soziologin, Berlin

Vortrag mit anschließender Diskussion


14.15 Uhr Kaffeepause


14.45 Uhr Abschlussdiskussion und Statement


Ende gegen 16.00 Uhr


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Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

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