Dikhen hach Dschiwa – Seht, wie wir leben

Filmreihe

Dikhen hach Dschiwa – Seht, wie wir leben

Sinti und Roma im zeitgenössischen europäischen Film

Tagungsnr.
35-1/2016
Von: 20.10.2016 19:00
Bis: 20.10.2016 22:00
Kino Arsenal

© GRANDFILM - Nürnberg

Inhalt

Der Porajmos, so der Romanes Name für den von den deutschen Nationalsozialisten an den Roma und Sinti verübten Völkermord, hat Spuren hinterlassen. Die, die das Morden überlebt haben, sind nach der Befreiung weiter verfolgt, von der rassistisch geprägten Justiz und Polizei um ihre Würde und in vielen Fällen um ihre Entschädigung gebracht worden. Erst in den 80er Jahren hörte die staatlich sanktionierte Diskriminierung auf, aber gesellschaftlich ist sie noch lange nicht erledigt. Wie erfahren das die Nachkommen, welche Bilder, welche Themen drängen sich Ihnen auf, welche widerstehenden und gleichzeitig „normalen“ Lebensformen schaffen die Distanz zu dem traumatischen Geschehen aber auch Lebensmut und –energie, Engagement und Unabhängigkeit.

Dr. Claudia Schäfer, Dr. Christian Staffa,

Ev. Akademie zu Berlin


Dotschy Reinhardt,

Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher Berlin-Brandenburg e.V.


Eine Kooperation der Ev. Akademie zu Berlin mit dem Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher Berlin-Brandenburg e.V. und dem Kino Arsenal.


Programm

Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19.00 Uhr


And – Ek Ghes…

Deutschland 2016 / Dokumentarfilm / 94 Minunten Regie: Philip Scheffner, Colorado Velcu

 

Als Familie Velcu von Rumänien nach Deutschland übersiedelte, waren die befreundeten Filmemacher aus Berlin zur Stelle, filmten den Einzug. Colorado Velcu, der seit seiner Jugend wunderschöne Tagebücher schreibt, wurde als Familienvater zum Co-Regisseur von Philip Scheffner, vor allem wegen seiner Fähigkeit zum Inszenieren und seines Gespürs für die künstlerischen Talente seiner Kinder und Neffen und Schwestern und Schwager. Ein erster Velcu-Berliner wird geboren, ein schmerzhafter Abschied von den Verwandten, die besseren Verdienstchancen Richtung Spanien nachreisen müssen, die Ehefrau weggesperrt im fernen rumänischen Gefängnis – und die Berliner Parks, in denen gegrillt wird, werden zu bukolischen Orten. Die Entstehungsgeschichte dieser „Velcu-Saga“ wird immer wieder unter den Mitwirkenden diskutiert – und macht den Film mal melancholisch, dann wieder sehr witzig und charmant zu einem klugen Meta-Film über das ethnografische Filmemachen, über Medienbilder und Stereotype von Roma-Familien heute.


19.00 Uhr Begrüßung

Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin

 

19.15 Uhr Filmvorführung

 

21.00 Uhr Filmnachgespräch

mit Philip Scheffner, Colorado Velcu und Claudia Schäfer

Danach: Diskussionen im Foyer

 

22.00 Uhr Ende der Veranstaltung


 

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19.00 Uhr

 

BRASS ON FIRE - IAG BARI (DOKU)

Deutschland 2002 / Musik/Dokumentarfilm /103 Minuten Buch und Regie: Ralf Marschalleck

ein Film über und mit FANFARE CIOCARLIA,

 

Ein Film über die Suche nach dem Glück: Eine furiose Romakapelle aus dem entlegenen rumänischen Dorf Zece Prajini (Zehn Felder) zieht durch die Welt, füllt die Säle und begeistert das Publikum. Fanfare Ciocarlia (Die Lerchenbläser) sind von zwei jungen Deutschen entdeckt und zur Kultband der Weltmusikszene aufgebaut worden. Mit einer Mischung aus rasantem Spiel und balkanischer Poesie feiern die Musiker bei jedem Auftritt ein Fest. Der Film erzählt von ihrem Aufbruch in die Welt, den erstaunlichen

Begegnungen unterwegs und führt zu den Ursprüngen einer vitalen Musikkultur der ländlichen Roma am östlichen Rand Europas.

 

19.00 Uhr Begrüßung

Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin

 

19.15 Uhr Filmvorführung

 

21.00 Uhr Filmnachgespräch

mit Ralf Marschalleck und Dotschy Reinhardt

Danach: Diskussionen im Foyer

 

22.30 Uhr Ende der Veranstaltung

 

 

Donnerstag, 10. November 2016, 19.00 Uhr

  

„Aber behaupten muss man sich immer, dass ist ganz klar...“

Filmische Lebensbilder, Lesung und Gespräch

von und mit Anita Awosusi

 

Anita Awosusi engagiert sich seit  30 Jahren  in der Bürgerrechtsarbeit der deutschen Sinti und Roma. Sie schafft es beständig die Würdigung der Vergangenheit und die gedankliche Entwicklung einer neuen vielleicht gänzlich anderen Zukunft miteinander in Einklang zu bringen. Wir zeigen Filmausschnitte aus einer Interview-Dokumentation in der sie von ihrem Erinnerungs- und Bildungspolitischen Engagement  berichtet. Wir hören eine Lesung aus ihrem Buch „Vater Unser – eine Sinti Familie erzählt (1925-2010)“ aus dem Jahr 2016  und haben Gelegenheit zum Gespräch.

 

19.00 Uhr Begrüßung

Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin

 

19.15 Uhr Filmvorführung (35 Min)

 

19.50 Uhr Lesung und Gespräch

mit Anita Awosusi, Isidora Randjelović (IniRromnja) und Christian Staffa (Evangelische Akademie zu Berlin)

Danach: Diskussionen im Foyer

 

22.00 Uhr Ende der VeranstaltungIn Kooperation mit der IniRromnja


Donnerstag, 17. November 2016, 19.30 Uhr


DESERT INSPIRATION

Deutschland 2015 / Dokumentarfilm / 57 Minuten Regie: Robert Krieg, Monika Nolte

Mit Lulo Reinhardt

 

An einem faszinierenden Ort, in einem schönen, ganz aus Lehm erbauten Tighremt bei Agdz, einer kleinen Oasenstadt im Südosten Marokkos, hat sich seit 2007 ein ungewöhnliches Musikfest entwickelt. Unter dem Motto „Trefft Euch!“ spielen an zwei Tagen Musiker aus Europa mit Vertretern der Musik der Berber zusammen. Der Höhepunkt ist die Fusion der aus Europa mitgebrachten Musik mit dem Rhythmus der Awash-Interpreten, die in ihren Gesängen und Tänzen die ursprüngliche Einheit des Menschen mit der Natur und dem Kosmos beschwören.

Im Zusammenspiel der spannenden Hauptfiguren, im Rhythmus der Awash-Musik und im Rap der Jugendlichen bewegen sich die Fragen und Gespräche. Eingebettet in eine eindrückliche Landschaft fordert der Film mit seinen Begegnungen, Bildern und Tönen heraus, sich mit dem nomadischen Wissen und Denken auseinanderzusetzen.

 

19.30 Uhr Begrüßung

Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin

 

19.45 Uhr Filmvorführung

 

21.15 Uhr Filmnachgespräch

mit Dotschy Reinhardt und Dr. Claudia Schäfer

 

Danach: Diskussionen im Foyer

 

22.15 Uhr Ende der Veranstaltung

 


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Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

Dr. Claudia Schäfer

Studienleiterin Internationale Politik und Jugendbildung

Ludwig Mehlhorn

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