ABGESAGT - Salzwedel

Exkursion

ABGESAGT - Salzwedel

Fachwerktradition und neuere Geschichte

Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Tagungsnr.
18/2020
Von: 16.05.2020 08:00
Bis: 16.05.2020 19:00
Salzwedel
Salzwedel liegt an der Kreuzung von Deutscher Fachwerkstraße und Straße der Romanik.

Inhalt

Die Stadt Salzwedel blickt auf eine lange wechselvolle Geschichte zurück. 1233 wurde die Altstadt erstmals als civitas erwähnt, ab 1247 durch die planmäßige Anlage der Neustadt ergänzt. Beide Städte lagen innerhalb der Stadtbefestigung. Erst 1713 kam es nach jahrhundertelanger eigen­ständiger Entwicklung zur Vereinigung von Alt- und Neustadt. Das 18. Jahrhundert war die Zeit ihres Zusammenwachsens.

Größere Bedeutung erlangte die Stadt als Mitglied der Hanse. Seit April 2008 nennt sich Salzwedel wieder Hansestadt.

Während über eine lange Zeit besonders Handel und Handwerk gediehen, kam es gegen Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer gewissen Industrialisierung. Damit einher gingen die Verbesserung der Eisenbahnverbindung und die Schaffung neuer Infrastruktur.

Ein Bombenangriff kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges mit vielen Todesopfern richtete in der Bahnhofsgegend schwere Schäden an, ansonsten blieb Salzwedel von Zerstörungen verschont. Mit der innerdeutschen Grenze wurde die Stadt ihres westlichen Umlands beraubt und durch ihre Lage im Grenzgebiet stark in ihrer Entwicklung gehemmt. Barbara Kramer, Exkursions­teilnehmerin, wird von der Zeit des DDR-Grenzregimes mit seinen Restriktionen berichten.

Heute hat Salzwedel als Kreisstadt des Altmarkkreises Salzwedel und als Mittelzentrum wichtige überörtliche Funktionen. Weltweit bekannt ist die Stadt durch ihren Baumkuchen.

Durch Salzwedel führen die Straße der Romanik und die Deutsche Fachwerkstraße. Seit dem 15. Jahrhundert ist eine kontinuierliche Entwicklung des Fachwerkbaus nachzuweisen. Kriege, Brände, jahrzehntelange Vernachlässigung der Substanz von rund 570 Fachwerkhäusern – die Stadt hat sich immer wieder erholt. Seit 1990 wird sie umfassend saniert. Es bleibt aber noch viel zu tun.

Ebenso wie die Fachwerkgebäude prägen mehrere große Backsteinkirchen das Stadtbild und zeugen noch immer vom Reichtum der mittelalterlichen Stadt. Die Mönchskirche, ehemalige Franziskanerklosterkirche, wurde 1984 bis 1986 zu einem inzwischen sehr beliebten Kulturort umgestaltet, vorwiegend für Konzerte und Ausstellungen. Die Marienkirche, Pfarrkirche der Altstadt, ist die größte der drei gotischen Kirchen.

Unser besonderes Augenmerk gilt der Katharinenkirche in der Neustadt, ihrer Bau- und Sanierungsgeschichte, vor allem dem Wirken der Gemeinde in der Zeit um 1989.

Von Kriegsschäden verschont, war St. Katharinen in den Folgejahren soweit dem Verfall preisgegeben, dass sie Anfang der 1970er-Jahre aufgegeben werden musste. Zahlreiche Freiwillige schafften es, die Kirche ab Heiligabend 1975 wieder nutzbar zu machen. 1978 wurde eine Schuke-Orgel eingebaut. 1989 war die Kirche Ausgangspunkt zahlreicher Proteste und Aktivitäten, Gemeinde und Kirche spielten eine wichtige Rolle in den Zeiten der friedlichen Revolution. Auch danach blieb die Sanierungsgeschichte aufregend.

Heinz-Joachim Lohmann
Evangelische Akademie zu Berlin

Helga Wetzel
Arbeitskreis Stadtpolitik

Programm

Samstag, den 16. Mai 2020 (unter Vorbehalt!)
Reiseleitung: Helga Wetzel (Exkursionstelefon 0157 / 85 86 84 67)

7.58 Uhr Abfahrt Berlin-Hauptbahnhof (tief), Gleis 6, RE 4 (62157) Richtung Rathenow, Treffpunkt in den ersten beiden Wagen

8.04 Uhr Berlin Jungfernheide, Gleis 4
8.10 Uhr Berlin Spandau, Gleis 3
8.51 Uhr Ankunft Rathenow, Gleis 1
9.01 Uhr Abfahrt Rathenow, Gleis 2, RB 34 (62235) Richtung Stendal
9.27 Uhr Ankunft Stendal, Gleis 6
9.44 Uhr Abfahrt Stendal, Gleis 3, RE 20 (4680) Richtung Uelzen
10.13 Uhr Ankunft Salzwedel, Gleis 3

10.20 Uhr Rundgang mit Erläuterungen zur Stadtsanierung
Ines Karens, Mitarbeiterin im Bauamt, Sachgebiet Städtebauförderung und Altstadtsanierung

13.15 Uhr Mittagspause
Mittagessen im Café „Zur Alten Scheune“, Lohteich 26

14.45 Uhr Fußweg zur Kirche St. Katharinen

15.00 Uhr St. Katharinen

15.15 Uhr Andacht und Orgelmusik
Dr. Matthias Friske, Pfarrer an St. Katharinen
Matthias Böhlert, Kirchenmusikdirektor

16.00 Uhr Bau- und Sanierungsgeschichte der Kirche, Gemeindearbeit, Rolle der Gemeinde in der friedlichen Revolution
Dr. Frieder Oßwald, Mitglied der Kirchengemeinde, bis Dezember 2019 Vorsitzender des Gemeindekirchenrats

17.30 Uhr Erinnerungen an die Zeit im Grenzgebiet
Barbara Kramer, Exkursionsteilnehmerin

18.00 Uhr Kirchturmbesteigung
in kleineren Gruppen, parallel Kaffeetrinken

18.50 Uhr Spaziergang zum Bahnhof

19.35 Uhr Abfahrt Salzwedel, Gleis 2, RE 20 (4693) Richtung Magdeburg
20.07 Uhr Ankunft Stendal, Gleis 5
20.31 Uhr Abfahrt Stendal, Gleis 6, RB 34 (62246) Richtung Rathenow
20.56 Uhr Ankunft Rathenow, Gleis 2
21.08 Uhr Abfahrt Rathenow, Gleis 1, RE 4 (62184) Richtung Berlin
22.01 Uhr Ankunft Berlin-Hauptbahnhof (tief) Gleis 4

Änderungen des Programms vorbehalten!

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Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

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