Gemeinsam Denken

Tagung

Gemeinsam Denken

Jahrestagung des Netzwerks Sinti Roma Kirchen

Tagungsnr.
25147
Von: 05.09.2025 16:00
Bis: 06.09.2025 13:00
Freiburg
Illustration mit Silhouetten von vier Personen links und rechts einer überdimensionalen Glühbirne

© Illustration generiert mit DALL·E von OpenAI

Die Jahrestagung des Netzwerks Sinti Roma Kirchen setzt die Arbeit der vergangenen Jahre unter dem Motto „Gemeinsam Denken“ fort. Wir diskutieren kirchliche Verantwortung für die Aufarbeitung des Unrechts, das Sinti* und Roma* nach 1945 erlitten haben. Gleichzeitig erörtern wir gegenwärtige Herausforderungen und Perspektiven im Blick auf die gemeinsame Gestaltung unserer Demokratie.

Inhalt

Am ersten Tagungstag nähern wir uns der Frage nach der Selbstverständlichkeit gemeinsamer Gestaltung von Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart. Nach einem Impulsvortrag und einem Kurzfilm Preview werden wir in einer Podiumsdiskussion den Fokus auf junge Perspektiven richten. Den zweiten Tag eröffnet der Historiker Ulrich Opfermann mit einem Vortrag zur justiziellen Aufarbeitung des Unrechts an Sinti* und Roma* in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. In Arbeitsgruppen werden wir diese Thematik vertiefen und aktuelle Herausforderungen im Kampf gegen Antiziganismus diskutieren, etwa im Blick auf die Sozialen Medien und in der Bildungsarbeit.

Gemeinsame Mahlzeiten werden Raum für den informellen Austausch geben.

 

Anmeldeschluss: 27. August 2025

 

*Die Veranstalter können die Übernachtungs- und Reisekosten nicht übernehmen.

Programm

Freitag, 5. Sept 2025

14:00

„Freiburg während des NS-Zeit. Eine Führung aus Minderheitsperspektive“ Führung durchs Dokumentationszentrum Nationalsozialismus mit Ismael Reinhardt, Vorstandsmitglied Landesvertretung deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg Sinti Powerclub
Treffpunkt: Rotteckring 14, 79098 Freiburg (aufgrund begrenzter Platzkapazität bitten wir um Anmeldung für die Führung)

16:00

Begrüßung

Natalie Reinhardt, Steuerungsgruppenmitglied Netzwerk Sinti Roma Kirchen und Vorstandsvorsitzende Landesvertretung deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg Sinti Powerclub

Grußworte:

  • Michael Brand, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland (angefragt)

  • Prof. Dr. Heike Springhart, Landesbischöfin der Ev. Landeskirche in Baden

  • Stephan Burger, Erzbischof des Erzbistums Freiburg

16:30

Impulsvortrag Dr. Ulrich Opfermann

„Forschungsergebnisse zur älteren Geschichte der mitteleuropäischen Sinti. Ein Überblick“

16:45

Preview Kurzfilm „Die Bürgerrechtsarbeit und ihre Auswirkung auf die eigene Familienbiographie – aus der Perspektive junger Sinti und Roma“
Entstanden im EVZ-Projekt „Das vergessene Gedächtnis“

17:15

Podiumsgespräch

  • Ginger Mettbach, Landesvertretung deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg Sinti Powerclub

  • Philipp Reinhardt, Vorstandsmitglied im Studierendenverband der Sinti und Roma in Deutschland

  • Berry Paskowski, Steuerungsgruppenmitglied Netzwerk Sinti Roma Kirchen und Stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Schleswig-Holstein

  • Dr. Ulrich Opfermann, Historiker

18:15

Gemeinsames Abendessen

20:00

Abendandacht: Pastor Edmund Reinhardt & Ismael Reinhardt

Samstag, 6. Sept 2025

09:00

Keynote Dr. Ulrich Opfermann

„Weichenstellungen. Der Umgang der westdeutschen Justiz mit dem NS-Völkermord an Sinti und Roma“

10:15

Kaffee-Pause

10:30

Workshop-/AG-Phase (Details s. unten)

  • Zwischen Paternalismus und Partizipation: Von guten Absichten und guten Beispielen

  • Kirchliche Auseinandersetzung mit dem Unrecht nach 1945

  • Social Media Workshop

  • OwnVoices in der Bildungslandschaft

12:30

Austausch im Plenum

13:00

Mittagessen (optional, um Anmeldung wird gebeten)

Arbeitsgruppen / Workshops:

 

  • Zwischen Paternalismus und Partizipation: Von guten Absichten und guten Beispielen
    In dieser Arbeitsgruppe wird sich mit unterschiedlichen Ebenen und Zugängen zu sozial herausfordernden Situationen auseinandergesetzt: Natalie Bordt berichtet über ihren pastoralen Zugang als Seelsorgerin, Matthias Dörr über die sozialen Projekte von Renovabis in Osteuropa und Stephan Müller bring die politische Perspektive aus Selbstorganisationssicht ein.

    • Natalie Bordt, Seelsorgerin für Roma, Sinti und Jenische der Erzdiözese Wien

    • Matthias Dörr, Leiter der Abteilung Kommunikation und Kooperation von Renovabis

    • Stephan Müller, Politischer Referent beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

  • Kirchliche Auseinandersetzung mit dem Unrecht nach 1945
    In dieser Arbeitsgruppe setzten wir uns mit nächsten Schritten der Aufarbeitung auseinander. Jeannette Bunk wird von dem intensiven Austausch mit Holocaust-Überlebenden und deren Herausforderungen in der Nachkriegszeit berichten. Harald Jenner widmet sich einer systematischen Archiverschließung und Prozessfragen, die sich die Wissenschaft in diesem sensiblen Kontext stellen muss. Jörg Lüer bringt Ergebnisse des Symposiums der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralrats ein, die Grundlegung auf katholischer Seite für eine Aufarbeitung darstellen.

    • Jeanette Bunk, Vorstandsvorsitzende Djiparmissa. Literatur- und Kulturverein deutscher Sinti

    • Dr. Harald Jenner, Historiker und Archivar Diakonischer Einrichtungen

    • Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer der Deutschen Kommission Justitia et Pax

  • Social Media Workshop mit Michaela Bechtel-Hirsh, Solidarisch gegen Hass

In diesem Workshop werden sowohl allgemeine Fragen zu Funktionsweisen Sozialer Medien (Stichwort Algorithmen) und sich daraus ableitender Handlungsstrategien, etwa „Don’t feed the troll“, erörtert sowie konkrete Praxisbeispiele von Teilnehmer:innen sowie Erfahrungen von Solidarisch gegen Hass auf Instagramm besprochen.

  • OwnVoices in der Bildungslandschaft
    In diesem Workshop geht es um community-basiert erstellte Bildungsmaterialien. Alicia Delis stellt ein digitales Tool vor, das direkt ausprobiert werden kann, dabei teilt sie ihre Erfahrungen aus der Bildungspraxis an Schulen und Universitäten. Marcella Herzenberger gibt Einblicke in die Entwicklung einer Ausstellung, zu der junge Sinti* die Inhalte beigetragen haben. Dr. Sven Rößler wird den an Multiplikator:innen Politischer Bildung gerichteten, mehrheitlich Beiträge aus den Communitys enthaltenden Sammelband "Zugänge der Politischen Bildung zum Themenfeld »Sinti und Roma«*" vorstellen, der Ende 2025 erscheinen soll und die "Gemeinsame Erklärung" des Zentralrates mit der KMK zum Ausgangspunkt nimmt.

    • Marcella Herzenberger, Vorsitzende des Regionalverbands Deutscher Sinti & Roma Schwaben

    • Alicia Delis, Vorstandsmitglied im Studierendenverband der Sinti und Roma in Deutschland

    • Dr. Sven Rößler, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Ort und Anreise

Freiburg
Karlstr.7
79104 Freiburg

Empfohlener externer Inhalt: Karte

EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Zentralrat Deutscher Sinti & Roma
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Landesrat Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e. V.
Landesvertretung deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg Sinti Powerclub e.V.
Evangelische Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad e.V.
Evangelische Landeskirche in Württemberg
FIAM Flucht interkulturelle Arbeit Migration Diakonie Hessen Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck
SR Sinti/Roma & Kirchen
Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. Landesverband Schleswig-Holstein
Landesverein der Sinti in Hamburg e. V.
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Verein Deutscher Sinti e. V. Minden Mer Ketne - Wir zusammen!
Evangelische Akademie zu Berlin
Kooperationsverbund gegen Antiziganismus
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben

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Leitung

Jakob Mirwald

Projektleitung Netzwerk Sinti Roma Kirchen

Telefon (030) 203 55 - 583

Organisation

Maria Savva

Projektsachbearbeitung Netzwerk Sinti Roma Kirchen

Telefon (030) 203 55 - 581

Netzwerk Sinti Roma Kirchen

Netzwerk Sinti Roma Kirchen

Partner im Kompetenznetzwerk Antiziganismus

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