Nationalistische Narrative, wachsender Antisemitismus und radikale Krisendeutungen fordern nicht nur Politik und Gesellschaft heraus, sondern auch die Kirchen. Sie stehen vor der Aufgabe, theologisch, gesellschaftlich und politisch Orientierung zu geben. Denn: Apokalyptische Krisennarrative dienen immer häufiger als ideologische Bindeglieder zwischen konservativen und rechtsextremen Strömungen. Sie schaffen emotionale Bindung, legitimieren radikale Positionen und Maßnahmen als vermeintlich notwendige Schritte zur “Rettung” – und sie verschieben die gesellschaftliche Mitte nach rechts.
Bei der Tagung nehmen wir außerdem den Rechtsruck auf internationaler Ebene und seine Folgen für demokratische Gesellschaften in den Blick. Religiöse Rechte agieren weltweit gezielt politisch – organisiert, ideologisch aufgeladen und bereit, demokratische Strukturen zu untergraben. Impulsgeber*innen zu diesen Fragen sind unter anderem die Journalistin Annika Brockschmidt und der Soziologe Felix Schilk.
In Workshops geht es darüber hinaus um Radikalisierung durch Social Media, um türkischen Rechtsextremismus, Antifeminismus, Antisemitismus in Deutschland nach dem 7. Oktober und neue jugendliche Ausprägungen von Neonazismus.
Die Jahrestagung der BAG K+R findet statt in Kooperation der Evangelischen Akademie zu Berlin mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Evangelischen Akademie Frankfurt, dem Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, mit „Im Dialog“, dem Evangelischen Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau, mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus im Haus am Dom in Frankfurt.