Chaussys Recherchen zum Oktoberfestattentat führten 2014 zur Wiederaufnahme der Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt – und nach vier Jahrzehnten zur offiziellen Anerkennung des Anschlags als Rechtsterrorismus.
Zwei Monate nach dem tödlichen Attentat auf das Oktoberfest wurden am 19. Dezember 1980 in Erlangen der Rabbiner und Verleger Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke ermordet. Als mutmaßlicher (Einzel)-Täter wurde Uwe Behrendt ermittelt, die rechte Hand des Rechtsextremisten und Wehrsportgruppenführers Karl-Heinz Hoffmann. Behrendt kam nie vor Gericht. Der als Anstifter angeklagte Hoffmann wurde vom Landgericht Nürnberg/Fürth freigesprochen.
Der Hintergrund des Falles ist von bleibender Aktualität. Der tödliche Hass des Mörders wurde durch eine antisemitische Verschwörungstheorie gegen den Juden Shlomo Lewin geschürt. Obwohl sie aus der Feder von Karl-Heinz Hoffmann stammte, wurde dieser juristisch nicht belangt. Am Vorabend des 45. Jahrestages des Mordanschlages von Erlangen präsentiert Ulrich Chaussy mit seinem Co-Autor Sebastian Wehrhahn die aktualisierte Neuausgabe des Buches „Das Oktoberfestattentat und der Doppelmord von Erlangen“ sowie seine TV-Dokumentation mit Daniel Harrich, „Ermordet von den Händen von Bösewichten. Das Oktoberfestattentat und der Doppelmord von Erlangen“.
Haus der EKD
Charlottenstraße 53/54
10117 Berlin