Frenemies

Online-Vortrag

Frenemies

Warum Antirassismus und Antisemitismuskritik oft nicht zusammenfinden

Reihe: Extreme Zeiten! Religion als Zielscheibe und Ausgangspunkt extremistischen Denkens

Tagungsnr.
25142
Von: 03.12.2025 19:00
Bis: 03.12.2025 20:30
Online

© David Bachar

Eigentlich könnte es ganz einfach sein: Antisemitismus und Rassismus sind menschenverachtende Ideologien; zivilgesellschaftliches Engagement müsste sich solidarisch gegen beide richten. Doch die Realität ist komplizierter. Mit Saba-Nur Cheema schauen wir auf die ideologischen Grundlagen zweier konträrer Denkschulen und auf die Frage, welche Chancen es zur Überwindung der verhärteten Fronten geben könnte.

Inhalt

Gerade in progressiven Milieus gibt es vermehrt Spannungen, die sich oft in erbitterten Debatten, gegenseitigen Ausschlüssen und einem Klima des Misstrauens entladen. Spätestens seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 zeigt sich: Antisemitismus tritt in Teilen linker, feministischer oder postkolonialer Szenen offen zutage – oder wird durch Schweigen legitimiert. Warum aber stehen sich Akteure, die sich dem Kampf gegen Diskriminierung verschrieben haben, in diesen Fragen mitunter so feindselig gegenüber?

Der Vortrag beleuchtet die ideologischen Grundlagen, aus denen sich diese verhärteten Fronten entwickelt haben. Er fragt nach den Unvereinbarkeiten zwischen Antisemitismuskritik und postkolonialer Theorie. Welche Wege könnte es geben, um Polarisierungen zu überwinden, ohne die Kritikfähigkeit aufzugeben?

Saba-Nur Cheema ist Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin. Sie studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Volkswirtschaftslehre an der Universität Frankfurt. Ab 2014 war sie als Trainerin für historisch-politische Bildung an der Bildungsstätte Anne Frank aktiv, wo sie in den Folgejahren auch die Leitung der pädagogischen Programme übernahm. Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden die Themen Diversität, muslimisch-jüdischer Dialog sowie das Verhältnis von Rassismus und Antisemitismus. Seit 2021 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Frankfurt und forscht dort im Rahmen des Projekts Antisemitismus in pädagogischen Kontexten. Religiös codierte Differenzkonstruktionen in der frühen und mittleren Kindheit. Cheema ist Mitglied des Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit und betreibt zusammen mit Meron Mendel die Kolumne Muslimisch-jüdisches Abendbrot im Feuilleton der FAZ. Beide wurden für ihr gesellschaftliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz, der Buber-Rosenzweig-Medaille, und dem Hermann-Sinsheimer-Preis ausgezeichnet.

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Leitung

Christina Sawatzki

Studienleiterin für Theologie und interreligiösen Dialog

Telefon (030) 203 55 - 412

Organisation

Melanie Baumert-Sarnow

Veranstaltungsorganisation

Telefon (030) 203 55 - 404

Extreme Zeiten!

Reihe zu Religion als Zielscheibe und Ausgangspunkt extremistischen Denkens

Extreme dominieren gerade die Debatten. Das zeigt sich nicht nur daran, wie die Geschehnisse im Nahen Osten direkt und indirekt Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in Deutschland nehmen und Antisemitismus wie antimuslimischen Rassismus aufkochen lassen. Es wird auch an den besorgniserregend …

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