Donald Trump wurde auch mit der Hilfe christlicher Nationalisten ins Weiße Haus gewählt. Denn unter dem Slogan Make America Great Again vereinen sich in seiner "MAGA-Bewegung" Christlicher Nationalismus und ein Kult um Trump als Führungsfigur: MAGA ist nicht nur extremistisch, sondern speist sich auch aus gleichsam religiöser Verehrung Trumps. Und die Bewegung hat wenig gemeinsamen Inhalt, dafür aber deutliche Feindbilder: die liberale Gesellschaft und den demokratischen Rechtsstaat.
In seinem Buch, das am Tag der Veranstaltung erscheint, zeigt Henze: Die Inszenierung des MAGA-Kults und das rigide Vorgehen der Regierung gegen Minderheiten und Gegner provozieren in den USA zunehmend Vergleiche zur NS-Zeit. Der Historiker Timothy Snyder hat schon 2016 auf die historischen Parallelen zu Deutschland verwiesen. Für den transatlantischen Dialog ist das eine Herausforderung. Denn voreilige Analogien zur deutschen Vergangenheit gelten in unserer Erinnerungskultur als tabu.
Aber sind es in den USA heute ähnliche Fragen wie die, vor denen die Kirchen in Deutschland in den 1930er Jahren standen? Lässt sich etwas aus der Vergangenheit lernen, um das Bündnis von MAGA und Religion zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren – in den USA, aber auch in Deutschland? Und wie steht es um den christlichen Nationalismus in Deutschland? Bedroht er auch hier unsere Demokratie?
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