„Menschenfeindlichkeit entgegentreten“
Studienleiter im Deutschlandfunk-Interview
Wenn Wahlen anstehen, werden in vielen Kirchengemeinden Kandidat*innen aller Bundestagsparteien zur Diskussion eingeladen. Wichtig ist dabei „eine Streitkultur in Gemeinden und Pfarrkonventen“, sagt Christian Staffa. Gemeinsam mit Heinz-Joachim Lohmann äußerte er sich im Deutschlandfunk-Interview.
Ziel einer Streitkultur im Inneren sei, es der Angst vor Flüchtlingen oder dem Islam entgegenzutreten, so der Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche – Schwerpunkt Bildung. Diese Streitkultur müsse aber erst erlernt werden, unterstrich Staffa, der auch Beauftragter der EKD für den Kampf gegen Antisemitismus ist. Vertreter*innen der AfD unvorbereitet einfach einzuladen, hält er für problematisch. Gerade die AfD sei geübt darin, das Podium zur Wortergreifung zu nutzen und menschenfeindliche Propaganda zu verbreiten.
Grundsätzlich gelte es, ein vielfältiges Instrumentarium zu entwickeln, um Ideologien der Ungleichwertigkeit zu überwinden. Dazu gehöre auch die Kampagne #beziehungsweise.
Auch Heinz-Joachim Lohmann, Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum, warnt davor, dass menschenverachtendes Denken einen Einzug in die Kirche finden könnte. „Wir positionieren uns nicht gegen eine einzelne Partei. Es gibt auch in anderen Parteien Mitglieder, die migrationsfeindlich oder homophob sind und das nach außen vertreten.“
Erschienen am 25.03.2021
Aktualisiert am 31.03.2021