Was ist Antisemitismus?

Was ist Antisemitismus?

Neues Handbuch mit theologischer Einführung von Katharina von Kellenbach

Das Handbuch „Was ist Antisemitismus?“ erläutert und systematisiert Grundbegriffe, zentrale Problemfelder und prominente Positionen der Antisemitismusforschung knapp und einführend. In knapper Form bietet es eine fundierte Darstellung der grundlegenden Begriffe, Probleme und eine Übersicht der Autor*innen, die für die wissenschaftliche und öffentliche Diskussion über das Verständnis von Antisemitismus im deutschsprachigen Raum von Bedeutung sind.

Katharina von Kellenbach von unserem Projekt Bildstörungen liefert im Eingangskapitel die theologischen Grundlagen, die dem Antisemitismus eine „christliche Signatur“ geben: „Christlich“ am Antisemitismus sind demnach die Motive der jüdischen Verschwörung und der Schuld am Tod des Gottessohnes. Dasselbe gilt für die dualistische Aufteilung der Welt in Gut und Böse, die das Böse prinzipiell mit dem „Jüdischen“ identifiziert, sowie die Überwindung und „Enterbung“ der jüdischen Schriften und Traditionen. In der Welt der säkularen Aufklärung, die das Heil nicht mehr in der Transzendenz sucht, bleiben die Juden solchen Interpretationen gemäß als Ursache und Quelle des Unheils.

Konzepte und Positionen zugänglich machen

Mit dem Handbuch verfolgen die Herausgeber*innen zwei Hauptanliegen: Erstens soll die komplexe wissenschaftliche Arbeit an verschiedenen Antisemitismus-Konzepten wie dem israelbezogenen oder dem „postkolonialen“ Antisemitismus einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Zweitens soll das Wissen über die verschiedenen Auffassungen von Antisemitismus aus Perspektiven der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie sowie der Antisemitismusforschung systematisiert werden.

Das Buch ist das Ergebnis eines intensiven Austauschs im Rahmen des Forschungsprojekts Antisemitismus definieren, in dessen Rahmen Menschen mit verschiedenen wissenschaftlichen und biografischen Hintergründen die Grundlinien unterschiedlicher Antisemitismusbegriffe herausgearbeitet und die Schwierigkeiten bei der Definition diskutiert haben. Herausgekommen ist ein interdisziplinärer Band, der auch vor dem Hintergrund aktueller kontroverser Debatten eine wertvolle Handreichung bietet.

Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft; herausgegeben von Peter Ullrich, Sina Arnold, Anna Danilina, Klaus Holz, Uffa Jensen, Ingolf Seidel und Jan Weyand; Wallstein Verlag 2024, 315 S., ISBN 978-3-8353-5070-0.

Mit Beiträgen von Sina Arnold, Felix Axster, Heiko Beyer, Frank Engster, Hans-Joachim Hahn, Thomas Haury, Klaus Holz, Uffa Jensen, Katharina von Kellenbach, Michael Kiefer, Michael Kohlstruck, Gottfried Kössler, Peter Lintl, Meron Mendel, Ilka Quindeau, Vanessa Rau, Stefanie Schüler-Springorum, Ingolf Seidel, Peter Ullrich, Annette Vowinckel, Jan Weyand und Michael Wildt.

Bildstörungen

Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis

Antijudaismus schafft Zerrbilder, die oft subtil und nur mit geschultem Blick zu erkennen sind. Wer sich einen „Pharisäer“ im Café bestellt, der scheinheilig Alkohol im Kaffee versteckt, wird das meist nicht im Bewusstsein tun, sich gerade an einer antisemitischen Denunziation zu beteiligen. Dabei …

Prof. em. Katharina von Kellenbach, PhD

Projektreferentin für „Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis“

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