Das Pfarramt vor und nach der Einheit
Aufzeichnung eines Erfahrungsaustausches

Pfarrerinnen und Pfarrer gehörten in der DDR zu den prägenden gesellschaftlichen Akteuren: Sie schufen Freiheitsräume, stellten Fragen nach Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Sie gaben wichtige Impulse für die Friedliche Revolution und begleiteten den Weg zur deutschen Einheit. Doch ihr Engagement endete nicht 1990. 35 Jahre nach der Vereinigung gestalten immer noch viele Theologinnen und Theologen in Ost- und Westdeutschland unsere (Zivil-)Gesellschaft aktiv mit.
„Das Pfarrhaus ist so etwas wie ein geistliches Zentrum, es ist ein Seelsorgeort, aber es ist oft eben zugleich ein politischer Schutzraum und in einem guten Sinne eine Werkstatt für eine andere Zukunft“, sagte Robert Grünbaum von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dies sei in der DDR so gewesen, aber die Konstellation bestehe bis heute fort: „Das Pfarrhaus bleibt Resonanzraum für gesellschaftliche Fragen.“
Bei dem Abendforum Glaube. Umbruch. Verantwortung - Gelebte Erfahrungen rund ums Pfarramt vor und nach der Einheit berichteten Pfarrerinnen, was das für sie konkret bedeutet, wie sie geprägt wurden und was davon bis heute nachwirkt. Wie haben sich Aufgaben, kirchliche und gesellschaftlichen Problemstellungen im Laufe der Jahre verändert? Welche Erfahrungen bleiben aktuell und relevant? In persönlichen Gesprächen erzählten Angehörige unterschiedlicher Generationen aus Ost und West, wie das Pfarramt ihr gesellschaftliches Engagement beeinflusst. Welche Erfahrungen aus der Zeit vor und nach 1989/90 sind noch präsent? Was hat sich verändert? Wie bringen sich Pfarrerinnen und Pfarrer heute ein?
Erschienen am 05.12.2025
Aktualisiert am 05.12.2025


