Extreme Zeiten!

Extreme Zeiten!

Reihe zu Religion als Zielscheibe und Ausgangspunkt extremistischen Denkens

© bluedesign/Adobe Stock

Extreme dominieren gerade die Debatten. Das zeigt sich nicht nur daran, wie die Geschehnisse im Nahen Osten direkt und indirekt Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in Deutschland nehmen und Antisemitismus wie antimuslimischen Rassismus aufkochen lassen. Es wird auch an den besorgniserregend hohen Zustimmungswerten rechter Parteien vor den Landtagswahlen in mehreren Bundesländern deutlich. Durch diese extremen Zeiten fühlen sich nicht nur jüdische und muslimische Menschen gefährdet und unsicher, sondern auch viele andere, die die Demokratie bedroht sehen.

Die Fronten scheinen verhärtet. Hass und Ausgrenzung nehmen zu und die Lage wird immer unübersichtlicher. Wenn sich rechte Akteure an die Seite Israels stellen, ist das dann "echte" Solidarität? Sind antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus überhaupt trennbar? Welches extremistische Potenzial kann von absolut verstandenen Religionen ausgehen? Warum ist der gesellschaftliche Antisemitismus alles andere als ein importiertes Problem?

Die unübersichtlichen, verzerrten und die Debatten verwischenden Narrative, Komplexitätsreduktionen und Strategien sollen im Rahmen dieser Reihe näher untersucht werden. Damit wollen wir dazu beitragen, öffentliche Stimmen klarer einzuordnen, den kritischen Blick zu schärfen und antisemitischen, antiislamischen und antidemokratischen Tendenzen differenziert entgegenzutreten. Dabei gilt es, die Problembereiche der monotheistischen Religionen ebenso zu benennen wie die Bedrohungen, die ihren Mitgliedern gegenwärtig entgegenschlagen. Indem wir uns kritisch mit den Beständen der Religionen auseinandersetzen und problematische Stränge identifizieren, wollen wir der Instrumentalisierung und Pervertierung von Religion ebenso entgegenwirken wie den kursierenden Religionsfeindlichkeiten.

 

 

Interreligiöses Netzwerk Grenzgänge

Veranstalter der Reihe ist das interreligiöse Netzwerk Grenzgänge. Neben der Evangelischen Akademie zu Berlin gehören ihm die Alhambra Gesellschaft e.V., der Evangelische Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg, das Berliner Missionswerk sowie die Apostel-Paulus-Kirchengemeinde Berlin-Schöneberg an.

Christina Sawatzki

Studienleiterin für Theologie und interreligiösen Dialog

Telefon (030) 203 55 - 412

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