Tätiges Erinnern

Fachtagung

Tätiges Erinnern

Die Suche nach den Spuren in die Zukunft

Tagungsnr.
22050
Von: 01.04.2022 17:00
Bis: 03.04.2022 17:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder
Die als sicherer Bestand geglaubte selbstreflexive Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und insbesondere mit der Shoah scheint ins Wanken geraten. In Deutschland wie auch in Europa werden die gesellschaftlichen Stimmen lauter, die eine Abkehr von der „Fokussierung“ auf die zwölf Jahre der NS-Herrschaft anmahnen.

Inhalt

Ziel der Tagung ist eine Sichtung aktueller wie zukünftiger erinnerungspolitischer Themen. Welche Perspektiven sind in der intensiven Beschäftigung mit der deutschen Vergangenheit nach der Wende und unter Bedingungen der Migrationsgesellschaft vernachlässigt worden? Welche stehen unter Druck von Seiten rechtskonservativer und rechtspopulistischer Milieus? Welche Spuren aus den Bearbeitungsformen der Vergangenheit führen in die Zukunft einer demokratiefördernden, an Menschenwürde und Menschenrechten orientierten, rassismus- und antisemitismuskritischen historisch-politischen Bildung? Diesen Fragen wollen wir in einer interdisziplinären Konferenz mit ausgewählten internationalen Partner*innen nachgehen.

Zum Abschluss der Konferenz diskutieren bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann sowie der Historiker Hannes Heer über Stand und Perspektiven der Erinnerungspolitik. Den Einführungsvortrag hält die Vorstandsvorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Ilse Junkermann, gefolgt von einem Kommentar der Literaturwissenschaftlerin Yael Kupferberg. Moderation: Christian Staffa.

Programm

Freitag, 1. April 2022

ab 17.00 Uhr Ankunft und Anmeldung

18.00 Uhr Abendessen

19.00 Uhr Begrüßung
Dr. Christian Staffa, Studienleiter Demokratische Kultur und Kirche, Evangelische Akademie zu Berlin

19.30 Uhr Landvermessung. Geschichtsdebatten und Erinnerungspolitik in Deutschland
Hannes Heer, Historiker
Kommentar: Prof. em. Dr. Volkhard Knigge, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Moderation: Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin

22.00 Uhr Ende des Veranstaltungstages

Samstag, 2. April 2022

ab 8.00 Uhr Frühstück für Übernachtungsgäste

9.00 Uhr Andacht

9.30 Uhr Die Renationalisierung und der Rechtspopulismus als antidemokratisches erinnerungspolitisches Projekt
„Die konservative Revolution“ – reloaded

Dr. Volker Weiss, Historiker und freier Publizist

Rechtsextreme Gewalt – organisatorische Realität und schweifende Phantasie
Andreas Speit, Journalist und Publizist
Moderation: Hannes Heer

11.00 Uhr Pause


11.30 Uhr Parallele Arbeitsgruppen

AG 1 Staub wischen oder Funkensprühen – museumspädagogische Beobachtungen
Leontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Völkerkundemuseen in Leipzig, Dresden und Herrnhut

AG 2 Lebensgeschichte als Teil historisch-politischer Bildung (digital)
Anita Haviv, Bildungsexpertin und Autorin, Israel

AG 3 Menschenrechte und Erinnerungspolitik
Yariv Lapid, Israel

AG 4 Bildung ohne Rassismus – Bildung mit Erinnerung
Prof. Dr. Viola Georgi, Professorin für Diversity Education an der Stiftung Universität Hildesheim

AG 5 Stolpersteine – ein Konzept mit/ohne Zukunft
Anna Warda, Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin
Dr. Irmgard Zündorf, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

13.00 Uhr Mittagessen

14.30 Uhr
War Alles umsonst? Zur Funktion des kulturellen Gedächtnis in der Zukunft Deutschlands und Europas
Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann, Universität Konstanz/Fachbereich Literaturwissenschaft
Kommentar: Dr. Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems
Moderation: Dr. Christian Staffa

16.00 Uhr Pause

16.15 Uhr Erinnern mit Differenz - Bildungsprozesse in den Nachwirkungen von Kolonialismus und Holocaust (digital)
Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Geschlecht und Diversität, Bergische Universität Wuppertal

Der deutsche Katechismus: Schuld als transformierende Kraft
Prof. em. Dr. Katharina von Kellenbach, Projekt Bildstörungen an der Evangelischen Akademie zu Berlin
Kommentar: Leontine Meijer-van Mensch
Moderation: Prof. Dr. Doron Kiesel, Zentralrat der Juden in Deutschland


18.30 Uhr Abendessen

20.00 Uhr Außereuropäische Perspektiven
Yariv Lapid
Kommentar: Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer Justitia et Pax, Berlin
Moderation: Christian Staffa


21.30 Uhr Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 3. April 2022

ab 8.00 Uhr Frühstück für Übernachtungsgäste

9.00 Uhr Andacht

9.30 Uhr
Neue Formen der Gedenkstättenarbeit?
Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Yariv Lapid, ehemaliger Leiter der Pädagogischen Abteilung von Mauthausen
Rikola-Gunnar Lüttgenau, KZ-Gedenkstätte Buchenwald

Moderation: Hannes Heer

11.30 Uhr
Der Wert des Erinnerns
Irina Scherbakova, Historikerin, Moskau (digital)
Kommentar: Matti Traußneck, Politik- und Literaturwissenschaftlerin am
Institut für Politikwissenschaft der Philipps Universität Marburg


12.30 Uhr Kommentare zur Tagung

Moderation: Christian Staffa

13.00 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Ende der Tagung und Bus Transfer zum Gendarmenmarkt

15.00 Uhr Kaffee in der Friedrichstadtkirche

15.30 Uhr Große Podiumsveranstaltung in Berlin-Mitte
Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt

Einführungsvortrag: Ilse Junkermann, Vorsitzende Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V.
Kommentar: Dr. Yael Kupferberg, Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) / Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann, Hannes Heer
Moderation: Christian Staffa

17.00 Uhr Ende des Forums

Anmeldung zum Forum hier.

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Änderungen am Programm vorbehalten!

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Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

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