Flüchtlingsschutz unter Druck
epd-Dokumentation zum Flüchtlingsschutzsymposium 2024
„Es geht nicht um Zahlen, es geht um Menschen, die hinter den Zahlen stehen.“ In ihrer Eröffnungsrede zum 24. Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz betonte Friederike Krippner, dass es in den aktuellen Migrations-Debatten vorwiegend um Abschiebung gehe und darum, wie verhindert werden könne, das Schutzsuchende nach Deutschland kommen. Die Beiträge des Symposiums sind in einer Dokumentation des epd zusammengefasst.
Die Akademiedirektorin unterstrich, dass die Herausforderungen, die durch Migration entstehen, ernstgenommen werden müsse. Mangelnder Wohnraum, Schwierigkeiten der Integration, überforderte Schulen – das seien fraglos wichtige Themen. „Wir müssen hinschauen, wie Integration gelingen kann und es bedarf Anstrengungen von allen Seiten.“ Aber in der politischen Debatte gehe es überwiegend gar nicht um möglichst pragmatische Lösungen dieser Probleme. Angesichts von Debatten um die sogenannten Ruanda- und Albanien-Modelle habe sie Zweifel, dass der Apell zu einer humanen Flüchtlingspolitik gehört werde.
„Migration lässt sich nicht verhindern, sie lässt sich aber gestalten“, sagte die Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland Julia Duchrow in ihrem Vortrag. Statt rassistischer Hetze hinterherzulaufen, müssten die Verantwortlichen Probleme solidarisch lösen. Duchrow beklagte, dass beim Kampf gegen so genannte irreguläre Migration letztlich darum gehe, Fluchtwege zu versperren. Das Symposium stand unter dem Titel: „Flüchtlingsschutz unter Druck: Wie verteidigen wir das Recht auf Asyl?“
Die epd-Dokumentation Nr. 45 und weitere epd-Dokumentationen zu ausgewählten Veranstaltungen der Akademie können Sie in gedruckter Form beim Evangelischen Pressedienst bestellen.
Erschienen am 14.11.2024
Aktualisiert am 18.11.2024