Projektionen und Gegenbilder

Projektionen und Gegenbilder

Tagungsdokumentation zum Umgang mit antisemitischen Bildern an und in Kirchen

Fotoeffekte

© EAzB / Christian Staffa

Wie sollten wir heute mit antisemitischen kunsthistorischen Bildnissen an und in Kirchen umgehen? Die Diskussion um die judenfeindliche Schmähskulptur an der Fassade der Wittenberger Stadtkirche – die Wittenberger „Judensau“ – wirft viele wichtige Fragen auf. Mit einer Fachtagung haben wir im November 2021 ein Forum geboten, um darüber interdisziplinär nachzudenken und zu diskutieren. Wichtige Beiträge dieser Tagung sind jetzt als epd-Dokumentation erschienen.

Die Wittenberger „Kirchensau“ ist nur ein besonders prominentes Beispiel. Tatsächlich gibt es an oder in viel mehr Kirchen kunstgeschichtliche Zeugnisse zutiefst antisemitischer Weltaneignungsformen. Die Argumente zum Umgang mit solchen Bildnissen an oder in Kirchengebäuden sind oft geradezu gegensätzlich. Können an den Orten der Diskriminierung Gegenbilder entstehen? Wie sähe ein Denkmal überhaupt aus, das an die Gewaltförmigkeit der überkommenen christlichen Sicht auf das Judentum erinnern würde?

Mit einfachen pädagogischen Mitteln ist dem Antisemitismus nicht beizukommen. Negative Eigenschaften auf Jüdinnen und Juden zu projizieren und auf diese Weise Ambivalenzen abzuwehren, ist als Mechanismus fest in manche christlichen und säkularen Welterklärungsmuster eingeschrieben. Wie lassen sich diese Wirkweisen veränderen? Welche Rolle spielen Negativbilder wie die „Judensau“, welche positiven Bilder können dem entgegengestellt werden? Und wie lässt sich vermeiden, dass antijüdische Bilder trotz oder gar durch kritische Reflexion am Leben gehalten werden?

Zu diesen Fragen sind in der jetzt erschienenen epd-Dokumentation Nr. 27-28/2022 zahlreiche Beiträge der Fachtagung Bilderverbot?! Zum Umgang mit antisemitischen Bildern an und in Kirchen zusammengestellt. Die Evangelische Akademie zu Berlin richtete diese Tagung in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Zentrum für -Antisemitismusforschung/Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt und dem Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland aus.

Die Dokumentation kann für 5 Euro in gedruckter Form per E-Mail an eichhorst@eaberlin.de bei uns bestellt werden. Für eine digitale Version wenden Sie sich bitte an den Evangelischen Pressedienst.

Zum Nachhören: Streitgespräch im Deutschlandfunk

Entfernen oder kontextualisieren? Über den Umgang mit antisemitischen Bildnissen an und in Kirchen diskutierte unser Studienleiter Christian Staffa auch am 2. Juli 2022 in der Deutschlandfunk-Sendung „Streitkultur“. Das Streitgespräch mit dem Publizisten Rafael Seligmann können Sie hier nachhören.

2021 7-9 Nov

Geschlossene Fachtagung

Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Bilderverbot?!

Zum Umgang mit antisemitischen Bildern an und in Kirchen

Die Diskussion um die „Judensau“ an der Wittenberger Stadtkirche wirft wichtige Fragen zum Umgang mit antisemitischen Bildsprachen in der Kirche auf. Die Argumente in der Debatte um dieses und andere antijüdische Bilder in oder außerhalb von… weiter
2021 9 Nov

Abendforum

Französische Friedrichstadtkirche

Bilderverbot?!

Podiumsdiskussion über antisemitische Bilder an und in Kirchen

Ob „Judensau“ oder „Ecclesia et Synagoga“: Zahlreich und vielfältig sind die kunstgeschichtlichen Zeugen grundlegender antisemitischer Weltaneignungsformen. Wir diskutieren aus theologischer und politischer, aus christlicher und jüdischer… weiter

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

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