Der „zornige Gott“ des Alten Testaments
Zur Kritik eines antijudaistischen Konzeptes

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Die Vorstellung, „der“ Gott des Alten Testaments sei ein zorniger, scheint zu den Grundbeständen kulturellen Wissens zu gehören. Dabei ist dieses Konzept theologisch problematisch, antijudaistisch aufgeladen und antisemitisch funktionalisierbar. Am Beispiel christlicher und jüdischer Auslegungen von Psalm 94 hat die alttestamentliche Theologin Kathrin Gies im Rahmen unserer Vortragsreihe Antisemitismuskritische Bibelauslegungen gezeigt, wie dem Bild des „Rachegottes“ begegnet werden kann.

In dieser Online-Reihe unseres Projekts Bildstörungen stellen wechselnde Exegetinnen und Exegeten neue Bibelauslegungen vor, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten. Die Vorträge sollen Lust machen, das Potenzial biblischer Texte neu zu entdecken und zu zeigen, wie sehr wir davon profitieren, wenn wir sie mit der jüdischen Tradition und nicht gegen sie lesen.
Prof. Dr. Kathrin Gies ist Inhaberin des Lehrstuhls für Alttestamentliche Wissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Erschienen am 22.07.2025
Aktualisiert am 22.07.2025