Verheißung und Erfüllung

Vortrag

Verheißung und Erfüllung

Cordula Heupts über die "Erfüllungszitate"

Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Tagungsnr.
24101
Von: 12.09.2024 19:00
Bis: 12.09.2024 20:30
Online

© adobe stock / Christian

Das christliche triumphalistische Verständnis der so genannten Erfüllungsformeln im Matthäusevangelium (wie in Mt 2,15) hat eine lange Wirkungsgeschichte. Danach seien die Verheißungen des Alten Testaments durch und in Christus so erfüllt worden, dass sie abgegolten sind. Die schematische Folge von „Verheißung“ und „Erfüllung“ wird heute noch abwertend für das Verhältnis von Altem und Neuem Testament verwendet. Dabei sagt Jesus ausdrücklich, dass er nicht gekommen ist, um das Gesetz und die ***Worte der*** Propheten aufzuheben (Mt 5,17-20). Cordula Heupts spricht darüber, wie sich die Formeln der Erfüllung so verstehen lassen, dass sie das Judentum nicht relativieren oder abwerten.

Inhalt

In unserer Reihe antisemitismuskritischer Bibelauslegungen stellen renommierte sowie junge Exeget*innen neue Bibelauslegungen vor, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten. Klischeehafte christliche Vorstellungen wirken oft bildhaft im säkularisierten Antisemitismus weiter: der alttestamentarische Gesetzesglauben; der Rachegott, der Blutopfer als Sühne verlangt und Beschneidung anordnet; der eine bestimmte Gruppe auserwählt (Kirche oder Synagoge) und dessen Verheißungen Nationalismus und Kolonialismus schüren.

In wissenschaftlich fundierten, aber leicht zugänglichen Auslegungen bestimmter Textpassagen hinterfragen wir diese karikierenden Vorstellungen jeden zweiten Donnerstag im Monat. Die Exeget*innen schneiden dabei die antijüdische Rezeptionsgeschichte kurz an, entwickeln aber vor allem neue, kreative und lebendige Verständnismöglichkeiten, in denen die Schrift in ihrer Tiefe und Mehrdimensionalität neu zur Geltung kommt. Die Vorträge sollen Lust machen, das Potenzial biblischer Texte neu zu entdecken und zu zeigen, wie sehr wir davon profitieren, wenn wir sie mit der jüdischen Tradition und nicht gegen sie lesen.

 

Dr. Cordula Heupts ist katholische Theologin und Musikerin. Sie arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Verbundprojekt des International Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI) der Universität Bonn mit dem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn zum Transfer der Komparativen Theologie in die Gesellschaft.

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Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

Prof. em. Katharina von Kellenbach, PhD

Projektreferentin für „Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis“

Dr. Ulrike Metternich

Projektstudienleitung "Feministische Bibelgespräche"

Telefon (030) 203 55 - 506 (Sekretariat Akademieleitung)

Organisation

Eichhorst, Anne

Anne Eichhorst

Projektsachbearbeitung „DisKursLab“, Assistenz des Antisemitismusbeauftragten der EKD Dr. Staffa

Telefon (030) 203 55 - 407

Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Wie lassen sich die Klischees aufbrechen, mit denen biblische Texte und Motive aufgrund ihrer langen antijüdischen Auslegungsgeschichte behaftet sind? Vorstellungen wie die vom „heuchlerischen“ Pharisäer, einem „Erwählungsdünkel“ Israels, einer „Verschwörung“ jüdischer Eliten oder von …

Schriftzug "Bildstörungen" mit Porträts der Podcast-Macherinnen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach

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Im Podcast "Bildstörungen" gehen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach den christlichen Traditionslinien moderner antisemitischer Stereotype nach.

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